Der Tambour/Ausgabe 1983 06
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16. Jahrgang, Juni 83
Scan der Original-Ausgabe als PDF
Seite 1
- 3 Dessauer Impressionen
- 6 Heiße Leser-Diskussion
- 7 Musikalisches Spektrum
Hohe Noten-Frühlingsmelodien


Dieser Sportfest-Frühling hat es auch für uns Spielleute in sich. Um Noten stritt man allerorten — bei den Bezirksleistungs-Vergleichen. Die Frankfurter (Foto links) machten den Anfang. Und musikalisch geht es nicht nur in Potsdam zu, wo das Foto rechts „geschossen“ wurde. Ort der Aufnahme: Waldstadt; Geschehen: Bezirksfinale Cross der Jugend. Bei so manchen Höhepunkten erklingen Frühlings- (Sportfest) Melodien.
Seite 2

Post an uns
STICHWORT: SIGNALHORN
Auch im Raum Dessau zu finden?
Mit besonderem Interesse habe ich den Artikel „Dieses Signalhorn“ auf der Seite 2 des Märzheftes gelesen. In diesem Zusammenhang kann ich euch mitteilen, daß der Spielmannszug des Roten Frontkämpferbundes, Ortsgruppe Dessau, ein starker Zug von über 60 Spielleuten mit diesen Hörnern war. Ich kann mich noch recht gut an den hellen Klang dieses Horns erinnern und auch darüber, daß ein Zusammenspiel mit anderen Zügen nicht möglich war, da entweder ohne Aufsatzbogen oder mit G-Bogen geblasen wurde. Das war in den Jahren 1926/27. Vielleicht sollte man im Raum Dessau nachforschen, ob es eventuell noch Veteranen der Spielleutebewegung gibt, die sich an den genannten Spielmannszug und an die Signalhörner erinnern.
H. Hoffmann, Leiter des SZ Seehausen/Altmark
Anmerkung der Redaktion: Es wäre schön, wenn aus Dessau und Umgebung ein Echo ertönen würde.
ZUM THEMA REDAKTIONS-KOLLEGIUM
Wer wird ehrenamtlicher „tambour”-Redakteur?
Natürlich wollen wir alle, daß unser „tambour“ aktuell und informativ bleibt. Mitmachen — so heißt unsere Devise. Deshalb erkläre auch ich mich wie Bodo Faustin („tambour“, Heft 5/83) bereit, am ehrenamtlichen Redaktions-Beirat mitzuwirken.
Dieter Frackowiak, Fanfarenzug der ASG Vorwärts Strausberg
Anmerkung der Redaktion: Tatsächlich haben wir die Bildung eines „Kollegiums“ nicht aus dem Auge verloren — im Gegenteil. Uns würde freuen, wenn sich noch mehr Spielleute bereiterklären, Mittler zwischen Redaktion und den einzelnen Kollektiven zu sein.
REKLAMATION, REKLAMATION
Der „tambour“ fehlt ...
Bei Überprüfung unseres „tambour“-Bestandes haben wir festgestellt, daß wir trotz Abonnement die Nummer 7/82 nicht erhalten haben.
Helmut Nicolai, 9116 Hartmannsdorf
Anmerkung der Redaktion: Wir sind „am Drücker“, um den „tambour“-Vertrieb vielleicht über den PZV zu organisieren. Wichtig ist vor allem, bei Änderung der Bestellmenge unabhängig von der vorgenommenen Einzahlung den Sektor Spielleute zu informieren, der für den Verteilerschlüssel verantwortlich zeichnet.
UND EIN DANKESCHÖN...
... aus 5806 Luisenthal
Vielen Dank für die „tambour“-Veröffentlichung im Januarheft auf den Seiten 2 und 3. Inzwischen ist das Material mit dem wertvollen Mitgliedsbuch aus dem Jahre 1919 wieder wohlbehalten eingetroffen. Recht herzlichen Dank dafür. Alle Spielleute von Traktor Luisenthal wünschen der „tambour“-Redaktion weiterhin viel Erfolg und schöne Zeilen.
Walter Triebel, 5806 Luisenthal
Abzeichen steht Kopf!
WER HAT ES NOCH ENTDECKT?
Recht vielen Dank für meine Veröffentlichung im „tambour“-Heft 3/83. Ihr habt jedoch das Foto mit dem Abzeichen von der Schirmmütze verdreht. Ein alter Arbeitersportler sieht das sofort! Das „T“ muß unten sein — es bedeutet: Wie im „Fichtemarsch“ froh, frei, treu!
Alfred Wollnick, 7816 Schipkau
„Hallo“ und „Guten Tag!“

... sagte die „tambour“-Redaktion an einem Apriltag in „unserer“ Druckerei in Döbeln , die ganz exakt „Typodruck, Zweigwerk der LVZ-Druckerei ‚Hermann Duncker‘ Leipzig, Bereich Döbeln“ heißt. Erstmals machten wir dort mit jenen Mitstreitern der schwarzen Zunft Bekanntschaft, die unseren „tambour“ wortwörtlich in die richtige Form, in das schmucke Kleid bringen. Wer es ist? Ganz rechts sitzt Petra Kobold, die auf ihrer Setzmaschine fleißig in die Tasten haut und vielleicht auch diese Zeilen aufs richtige Blei-Maß bringt. Neben ihr steht Dagmar Backofen, Brigadier, Chefin der Jugendbrigade „Carl von Ossietzky“. Der Herr im Hintergrund ist „unser Mann“, der oft per Telefon Berlin-Döbeln ein echter Verbündeter ist: Horst Otto, Produktionsleiter. Daneben: Birgit Wagner, auch nimmermüde Maschinensetzerin, Klaus Mündel, der Mann für Umbruch, Handsatz und allen Wehwehchen, für die der „tambour“-Redakteur (links) ab und an schon mal sorgt. An Ort und Stelle haben wir für das große Engagement der Mannschaft aus Döbeln schon „Danke!“ gesagt. Doch da die Spielleute-Schar bedeutend lautstarker ist, soll unser „Danke schön!“ auch in unserem Mitteilungsblatt den richtigen Ehrenplatz finden.
Seite 3
Damit alles klappt...

...gibt man sich in Dessau oft ein Stelldichein. Die Leitung des Übungsverbandes tagte Mitte April erneut, diskutierte die Konzeption des Übungslagers im Monat Mai, beriet den Entwurf des Übungsheftes der Musikschau, hatte die organisatorische Vorbereitung des Abschlußlagers mit allen Details „am Wickel“. Es ging schon „heiß“ her — die Schnappschüsse beweisen das...
In eigener Sache
Die Idee kam an, machte etliche der Ältesten unter uns neugierig und ließ die Spielleute von Traktor Canitz aus dem Sächsischen sogar zum Telefonhörer greifen. „Hallo, Berlin? — Ja, der ‚tambour‘-Aufruf“, erklang es aus der Ferne, „eine prima Idee. Unser Senior kommt.“ Und schon wurde der Name durchgegeben, das Geburtsjahr (1909!!!), die Anschrift...
Worum es ging, worum es geht? Im Märzheft hieß es in roten Lettern: „Hallo, Veteranen!“ — und weiter: „Das geht euch, nur euch an.“ — Und dann wurde ein, wir schreiben es mal so, kleiner Knüller mit Blickrichtung „VII.“ angeboten: ein Zug der Veteranen. Konkreter: Während des Festumzuges am 30. Juli soll vor dem Block der Altersturner in der Feststadt auch ein Kollektiv der Veteranen der Spielleutebewegung auftreten. Mit dem „Fichtemarsch“. Und da meldeten sich
Kurt Bibermann aus Borna, Jahrgang ’09, Instrument: Flöte;
Erich Keilack aus Gößnitz, Jahrgang 1900, Instrument: Flöte;
Kurt Kellner aus Leipzig, Jahrgang ’11, Instrument: Flöte;
Walter Nestler aus Kleinragewitz, Jahrgang ’14, Instrument: Lyra;
Günter Kürsten aus Perleberg, Jahrgang ’27, Instrument: Flöte I;
Willi Stegmann aus Lübbenau, Jahrgang ’11, Instrument: Flöte und Horn;
Alfred Wollnick aus Schipkau, Jahrgang ’10, Instrument: Flöte;
Rudolf Steinborn aus Golzow, Jahrgang ’12, Instrument: Flöte;
Walter König aus Lauchhammer, Jahrgang ’11, Instrument: Flöte und Horn.
Und ein Brief hat es verdient, auszugsweise veröffentlicht zu werden. Sein Absender: Wolfgang Wirth, 7980 Finsterwalde. Da ist zu lesen: „Bezugnehmend auf Euren Aufruf möchte ich mich vorstellen. Bin Baujahr 1927, seit meinem zehnten Lebensjahr Spielmann und noch aktiv in unserem Spielmannszug der BSG Motor Finsterwalde-Süd dabei. Ob ich schon zu den Veteranen zähle, müßt Ihr selbst entscheiden. In unserem Zug bin ich Sektionsleiter und mit Flöte und Horn am rechten Flügel zu finden.“
Die „tambour“-Redaktion, die ZSK, dankt herzlich für die Bereitschaft, zumal ganz sicher noch einige Teilnahmeerklärungen ins Haus flattern werden. Alle Mitstreiter erhalten rechtzeitig entsprechende Informationen. Bis dahin — in Leipzig, Juli ’83...
Wir erhielten die traurige Nachricht, daß unser langjähriges Mitglied und Mitbegründer des Spielmannszuges, unser Sportfreund
Genosse Wolfgang Richter
plötzlich und unerwartet für uns alle im Alter von 34 Jahren aus dem Leben gerissen wurde.
Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Die Spielleute der BSG Traktor Hasselfelde
Seiten 4 & 5
Vorfreude — schönste Freude!

Erwin Dietrich (LVB Leipzig)
„Als Gastgeber des ‘VIl.’ gehen wir natürlich besonders elanvoll an die Vorbereitung, zumal 24 Spielleute und drei Funktionäre unmittelbar am Fest teilnehmen dürfen. Am 14. Mai führten wir in der Alfred-Rosch-Kampfbahn unseren Bezirks-Leistungsvergleich durch und konnten da präsentieren, wie gut wir gerüstet sind.“

Helga Heerwig (Stahl Freital)
„43 Mädchen und weitere 30 aus der Nachwuchs-‘Mannschaft’ konnten ihre Fahrkarten für Leipzig erwerben. Das verpflichtet! Wir haben mit der Karl-Liebknecht-Oberschule Freital und dem Direktor Lothar Glöckner einen guten Partner gefunden. Dort ist unser Trainingsdomizil — denn üben, üben, üben heißt noch immer die Devise!“

Mario Bielig (SG Dynamo Halle)
„Unsere Sektion stellt 81 Leipzig-Fahrer, davon 42 aus dem Erwachsenen-Bereich. Zehn Übungsleiter engagieren sich, um echtes Sportfest-Niveau zu erreichen. Mittlerweile ist unsere Zahl der Spielleute auf über 140 angewachsen: 56 Erwachsene, 45Nachwuchs-Spielleute und etwa 40Neulinge. Wir haben allen Grund, optimistisch zu sein.“
LEIPZIGER Stadtnotizen
In elf Freiluftgaststätten sowie dem „Felsenkeller“ und „Haus Auensee“ wird während der Festtage die Versorgung aller Teilnehmer erfolgen. Am 21. und 22. Juli werden die liebevoll gestalteten Freiluftgaststätten bei Wohngebietsfesten von den Gastgebern auf ihre Bewährung getestet.
Während des Nationalfestes sind das Leipziger Sportforum und 62 weitere Sportstätten in Betrieb.
Für die medizinische Betreuung sorgen 1 300 Ärzte und Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes aus allen Teilen der Republik.
Die 72 000 Teilnehmer werden mit mehr als 100 Sonderzügen anreisen und auf sieben Bahnhöfen Leipzigs empfangen.
INFORMATIONEN
Die Mitglieder der BSG Lok Dresden haben sich für ’83 zur Aufgabe gestellt, im Sinne des Aufrufes des DTSB-Präsidiums zu wirken. Besonders stolz ist man, daß neben dem Bergsteigerchor„ Kurt Schlosser“ und der 35köpfigen Sportwerbegruppe auch das Blasorchester die Farben der BSG beim „VII.“ vertreten werden.
Siegmar Möller, Sektionsleiter des Fanfarenzuges der BSG Chemie Triptis, wurde vom Rat des Kreises für seine große Einsatzbereitschaft bei der Entwicklung und Förderung der Jugend in der Spielleutebewegung mit der Medaille „Für Verdienste im künstlerischen Volksschaffen der DDR“ ausgezeichnet. Auch die „tambour“-Redaktion gratuliert.
Die Grünanlagen vor der Gedenktafel anläßlich des 100jährigen Jubiläums der Lumpziger Spielleute im Juni 1980 pflegen die jungen Spielleute der Traktor-BSG. Jede gute Tat wird in ein Wettbewerbsbuch eingetragen, das von den Mädchen und Jungen seit August vorigen Jahres geführt wird.
Annemarie Pester, die 1. Sekretärin der FDJ-Bezirksleitung Leipzig, hat an den BFA-Vorsitzenden Spielleute, Erwin Dietrich, einen Brief des Dankes geschrieben. Darin heißt es: „Die 15. Bezirksdelegiertenkonferenz der FDJ ... gestaltete sich zu einem Höhepunkt im gesellschaftlichen Leben unseres Bezirkes. An diesem Erfolg hat die aktive Hilfe und Unterstützung unserer bewährten Partner beigetragen. Wir möchten uns auf diesem Wege sehr herzlich für Deinen persönlichen Beitrag zum Gelingen der 15. Bezirksdelegiertenkonferenz bedanken.“
Er verkündete
Eine prima Visitenkarte

In Frankfurts Messehalle 1 war er die Nummer 1: Dieter Frackowiak, engagierter Mann aus Strausberg, nun Hallensprecher beim Bezirks-Leistungsvergleich (Foto). Er sorgte gleichfalls für den reibungslosen Ablauf der Wettkämpfe, informierte, war sachkundig und aussagekräftig. Auch gegenüber der „tambour“-Redaktion, die insbesondere das Allerneueste vom Fanfarenzug der ASG Vorwärts Strausberg wissen wollte. Unser Block füllte sich — hier unser Kurz-Stenogramm:
- Der Fanfarenzug besteht mittlerweile aus 136 Mitgliedern; jeder 5. davon ist in Besitz einer Übungsleiter-Qualifikation;
- Acht Hochtrommler und 54 Bläser sind beim „VII.“ in Leipzig dabei;
- Bei der Bezirksspartakiade ’82 wurde die Goldmedaille erkämpft;
- 650 Mark sind bei VMI-Einsätzen erarbeitet worden — 595 Mark gingen auf das Sportfestkonto;
- 17 Sportfreunde erwarben innerhalb der „Spartakiade- und Sportfeststafette“ die Übungsleiter-Qualifikation;
- Alle FDJler des Zuges schafften die Bedingungen für das „Abzeichen für gutes Wissen“ ;
- 2 Sportler wurden Kandidat der SED;
Na, diese Bilanz kann sich schon sehen lassen! Was haben andere Kollektive so zu bieten?
Erster Bezirks-Leistungsvergleich fand in Frankfurt (Oder) statt:
Da war Sportfestluft zu spüren...

Frankfurt, die immer attraktiver werdende Metropole am Oderstrom, hatte seinen großen Tag. Ein Stelldichein des Sports, das XI. Bezirks-Volkssport-Treffen, stand an jenem vorletzten Aprilsonntag auf dem Programm. Und 15 000 kamen.
Ein Farbtupfer im kunterbunten Geschehen zwischen dem „Stadion der Freundschaft“ an der Oderallee und dem Sport- und Messezentrum draußen in Westkreuz: der Bezirks-Leistungsvergleiche der Spielleute. In der Messehalle Nummer 1 spielten die Mitstreiter aus Schwedt, Seelow, Eisenhüttenstadt, Tantow, Eberswalde, Britz und Strausberg sowie — außer Konkurrenz — aus Neustrelitz (Bezirk Neubrandenburg) auf. „Mit dem Niveau sind wir zufrieden“, resümierte dann auch BFA-Vorsitzender Manfred Kirstahler, „vor allem unsere zum Sportfest berufenen Kollektive zeigten Bestes.“
Zu diesen Leipzig-Fahrern zählen die Strausberger vom Fanfarenzug der ASG Vorwärts und die Schwedter, allen voran der Nachwuchs-Spielmannszug. Beide zeigten, daß es auch im Oderbezirk in Sachen Qualität und Quantität mit (Sportfest-) Meilenschritten vorangegangen ist. Das offenbarte sich augenscheinlich, als die Kampfrichter aus Potsdam, in Regie von Hauptkampfrichter Kurt Degner (Foto Mitte), in die Punkt-Kiste griffen — und 56,05 (für die Strausberger) und gar 56,45 (Bezirksrekord) für die Schwedter zogen.
So war in Frankfurts Messehalle 1 mehr als nur ein Hauch von Sportfest-Luft zu spüren. Das große Fest, unser aller Höhepunkt, ist nun nicht mehr fern. J. Ko.
ERGEBNISSE:
SZ/N: PCK Schwedt 56,45 P., Stahl Eisenhüttenstadt 32,70;
SZ/E: PCK Schwedt 54,55 SZ/M: Eberswalde 50,70; FZ: ASG Vorwärts Strausberg 56,05, Seelow 41,85, Neustrelitz (außerKonkurrenz) 50,25; SK: Britz 47,65, Tantow 42,65.
Seite 6
echo auf lesermeinung

Diese Zeilen hat ganz sicher jeder „tambour“-Freund gelesen. Absender: Rolf Dieter Aschmann, Spielmannszug der BSG DEFA Babelsberg. Daß diese Post an uns interessanten „Zündstoff“ für eine Diskussion geben würde, war zu erahnen. Und tatsächlich ließen zwei lange, wohldurchdachte Briefe nicht lange auf sich warten. Was in ihnen steht? Die „tambour“-Redaktion veröffentlicht sie hier und heute im fast vollen Wortlaut...
Rolf Melle (Spielmannszug Union Mühlhausen) meint:
Einen Arrangeur-Leistungsvergleich ja, aber...
Alles unterliegt grundsätzlich einer Entwicklung, so auch unsere Spielleutebewegung und ihre notwendige WKO, welche ja von den Spielleuten selbst geschaffen wurde. Viele Veränderungen und auch Ergänzungen hat diese Ordnung seit ihrer Existenz schon erfahren — stets im Auge, zur Verbesserung des Leistungsniveaus der Spielleuteentwicklung beizutragen. Die bestehenden Widersprüche waren dabei immer Triebkraft zur Verbesserung der WKO als Grundlage eines einheitlichen und leistungsfördernden Wettkampfsystems.
Dieses System fordert von allen Beteiligten Leistung ab. Sie wird im musikalisch-technischen Bereich einerseits durch die Schwierigkeit des musikalischen Programms und andererseits durch den Perfektionsgrad der Interpretation beim Wettkampf widergespiegelt. Fehlt das erste Bewertungskriterium, so ist dies ein Schritt in die Vergangenheit Somit läge beispielsweise ein fehlerlos gespieltes „Sturmlied der freien Turner“ in gleicher Wertigkeit wie ein „Florentiner-Marsch“. Sicher wäre damit die gesamte Arbeit der ständigen Arbeitsgruppe Einstufung „eingespart“, aber diese Gleichmacherei ist nicht leistungsfördernd. Die bisher so detaillierten Abrechenbarkeiten müssen erhalten bleiben.
Ich glaube trotzdem, die Meinung der Babelsberger Spielleute verstanden zu haben, denn vor einen der angedeuteten Widersprüche steht jeder Arrangeur bei der möglichst effektiven Gestaltung eines Wettkampfprogramms für das betreffende Kollektiv. Dieser besteht darin, die beste Synthese zwischen hoher Publikumswirksamkeit und maximaler Leistungsfähigkeit des Kollektivs entsprechend der Schwierigkeit des Arrangements zu finden. Über- oder Unterforderungen gehen da bekanntlich ins Auge. Es ist also notwendig, daß der Arrangeur nicht nur zum Arrangieren fähig ist, sondern sich möglichst im Genre und im Leistungsvermögen des Interpreten auskennt. So ist in der Vergangenheit leider schon häufig in Unkenntnis manches „Machwerk“ für den Spielmann entstanden.
Beim Lesen der Zeilen aus Babelsberg ergeben sich für mich folgende Fragen: Auf welcher Weise sollen sich denn die zahlreichen Kollektive, die über keinen Arrangeur verfügen, mit einem gelungenen Arrangement am Wettkampf beteiligen können? — Abgesehen davon, daß es keine Bereicherung der Wettkampf-Attraktivität darstellt, wenn sich das Publikum außer der gleichen Pflicht auch noch gleiche Kürtitel (mit nur geringen Abweichungen) anhören müßte...
Das Hauptaugenmerk der Bewertung soll — so schreiben die Babelsberger — der „Gesamteindruck“ sein. Davor möchte ich warnen! Denn in dem Augenblick, wo sich der schöne Begriff „Gesamteindruck“ nicht abrechenbar gestaltet, wird unsere Wettkampfbewertung zur Meinungshascherei! Es ist doch schon bedauerlich genug, daß sich unsere Disziplinen (außer dem Tempomaß) beim Wettkampf nicht mit Lineal und Stopuhr messen lassen und Punktvergabe nur eine Bewertung mit subjektiven Faktoren darstellt. Zum hohen Schwierigkeitsgrad sei gesagt, daß dieser zwar durch den Arrangeur bei der Erstellung des Programms hart erarbeitet werden muß, sich aber außerdem das gesamte Kollektiv in vieler Kleinarbeit auch die Grundlage zur erfolgreichen Bestätigung der gewählten Schwierigkeit im Wettkampf schaffen muß und somit Weichen für gute Plazierungen nicht ohne weiteres durch den Einstufungswert gestellt werden.
„Gleiche Chancen“ im Sinne der Babelsberger stellen sich für mich als Benachteiligung beziehungsweise Bevorteilung der Kollektive beim Wettstreit dar. Diese Situation hatten wir in unserer Entwicklung bis 1967. Sie dient nicht der Erhöhung des musikalisch-technischen Niveaus, weil es ohne Schwierigkeitsgrad nur negative Punktabzüge gäbe und sie außerdem gegen die Wechselbeziehung zwischen schwierig und schön spricht. Wie eng aber diese Wechselbeziehung ist, möchte ich am nachstehenden Beispiel verdeutlichen. Die Polka „Schwarze Amsel“ wirkt musikalisch viel reizvoller und schöner, wenn insbesondere auch die 3. und 4. Stimme, also die Variation, mitgespielt wird. Diese macht aber das Musikstück schwierig. Wer würde sich ohne bestehenden Schwierigkeitsgrad, nur noch der Musikalität wegen, zu Wettkämpfen die Mehrbelastung auferlegen und außerdem noch durch eventuelle Fehler in diesen Stimmen gesteigerten Punktabzug hinnehmen wollen?
An diesem Beispiel, liebe Babelsberger, ist schon zu merken daß jedes Problem zwei Seiten hat, die man genau abwägen muß, um der Spielleutemusik dienlichen Entwicklung den Vorrang zu geben. Auch ich kann kein besseres Wettkampf-Bewertungskonzept auf den Tisch legen, doch ohne Schwierigkeitsgrade werden wir uns wohl im musikalisch-technischen Leistungsvermögen zurückentwickeln oder zumindestens stagnieren. Auch die Arrangeurarbeit kann heute noch nicht als direkt bemessene Leistung in die Wettkampfwertung einfließen, weil es heute noch zu wenig Kollektive mit derartigen Voraussetzungen gibt. Es müßte dem Arrangeur Erfolg genug bedeuten, wenn er es geschafft hat, seinen Interpreten eine Musik auf den Leib geschneidert zu haben, die es mit ausgezeichneter Vortragsweise dem Schöpfer lohnen.
Einen Laien-Arrangeur-Leistungsvergleich in Form eines separaten, von der ZSK ausgeschriebenen Wettbewerbs würde ich — ähnlich wie es ihn vor einem Jahrzehnt leider nur einmal gab — als Aktivierung der Arrangeurarbeit beziehungsweise der Neuschaffung im Spielleutebereich als fruchtbringend ansehen. Auch Arrangeure lernen nie aus! Was meinen die verantwortlichen Sportfreunde der ZSK dazu?
Auch Gerhard Müller (Spielmannszug Dynamo Halle) äußert sich:
Dieser „Pflicht-Kür“ kann man nicht zustimmen
Ich stimme dem Sportfreund Aschmann insofern zu, daß das Niveau an der Spitze der Spielmannszüge enorm gestiegen und die Zahl der Laien-Arrangeure und somit auch die Zahl der Arrangements gewachsen ist. Ohne Frage: Eine sehr erfreuliche Tendenz. Vor allem der jahrelange sportliche Zweikampf der Kollektive von Union Mühlhausen und Dynamo Halle war und ist es doch, der die Musik der Spielmannszüge bereicherte und das Publikum wie das Gros der Aktiven begeisterte.
Wie in jeder anderen Sportart, so gibt es auch bei uns Spielleuten eine Spitze, eine „Oberliga“ — und es gibt zahlreiche Kollektive, die mit eigenen Mitteln und Wegen, lies: eigenen Arrangements, versuchen, diese „Oberliga“ zu erreichen. Jene Tatsache allein zeigt schon, daß unsere Form der Wettkampfgestaltung mit Pflicht und Kür im großen und ganzen den heutigen Erfordernissen entspricht. In punkto Schwierigkeitsgrad allerdings irrt Sportfreund Aschmann, da er bei der Betrachtung dieses „Problems“ von völlig falschen Gesichtspunkten ausgeht. Natürlich behaupten einige Spielleute, die hohen Schwierigkeitsgrade der Vertreter der „Oberliga“ entscheiden den Wettkampf schon vorab, aber wie kommt es dann, daß diese schon nach der Pflicht weit vorn plaziert sind, wo doch der Schwierigkeitsgrad des Kürvortrages gar keine Rolle spielt? Ist es nicht eher so, daß jahrelange intensive Arbeit auf allen Gebieten diese Kollektive musikalisch und in ihrem Gesamtauftreten so gereift haben, daß folgerichtig auch in der Kür höchste Leistungen geboten werden? Nicht der Schwierigkeitsgrad entscheidet also einen Wettkampf, sondern das leistungsstärkste Kollektiv!
Die letzten Jahre haben eindeutig bewiesen: Nicht der Kampf um den höchsten Schwierigkeitsgrad, sondern um eine schöne und effektvolle Kürmusik bestimmen den fairen sportlichen Wettstreit unserer Spielmannszüge. Und haben wir Spielleute mit unseren begrenzten musikalischen Möglichkeiten nicht mit Titeln wie „American-Patrol“, „Berliner Luft“, „Das unsichtbare Visier“ oder „Pa-Na-Tangumba“ das Publikum begeistert? Und ist diese Begeisterung und dieser
Seite 7
Zwischen Rerik und Mühlhausen umgeschaut
Ein musikallsches Spektrum
In Lauchhammer diskutiert:
Komponist des „Fichtemarsches“ unbekannt?
Erst kürzlich war im „tambour“ vom bekannten „Fichtemarsch“ die Rede. Wir Spielleute von der BSG Motor Lauchhammer-Ost glauben, daß es da Unklarheiten gibt, zumal ich stets verärgert bin, wenn ich die Schallplatte „Marschmusik“ anhöre, auf der der Komponist des „Fichtemarsches“ mit „Unbekannt“ bezeichnet wird. Dies ist unkorrekt, denn der „Fichtemarsch“ ist in Lauchhammer „geboren“ und wurde vom Arbeitersportler Herrmann Voigtländer komponiert und honorarfrei dem Arbeitersport zur Verfügung gestellt! Bereits 1971, in unserer Festschrift zum 25jährigen Bestehen der Sektion, war zu lesen: Viele standhafte antifaschistische Spielleute, gleich welcher Gesinnung, ob Kommunist, Sozialdemokrat oder Christ, gingen den opferreichen Weg durch die faschistischen Gefängnisse, Zuchthäuser und Konzentrationslager. Viele unserer besten Söhne des deutschen Volkes kehrten am Ende des 2. Weltkrieges nicht mehr zurück. Darunter einer unserer besten Funktionäre, Leiter und Lehrer des ehemaligen Spielmannszuges von Lauchhammer, der Komponist des „Fichtemarsches“, Herrmann Voigtländer.
Mit dieser Komposition hat er sich selbst und unserer Spielleutebewegung ein bleibendes Denkmal gesetzt. Die Klänge des „Fichtemarsches“ mit seinem revolutionären Text waren Freiheitslieder vergangener Zeit und für die alten Spielleute, welche Herrmann Voigtländer Schule erlebt haben, nur eine Sehnsucht. Heute haben die Worte des „Fichtemarsches“ für alle Menschen in unserer DDR ihre Verwirklichung gefunden.
Soviel aus unserer Festschrift, die vom ehemaligen Spielmann und Kreisvorsitzenden der VVN, Karl Unverricht, zum Vortrag gekommen war. Ich hoffe doch, mit meinen Zeilen eine Wissenslücke beseitigt zu haben und wünsche, daß in Zukunft der Name unseres Arbeitersportlers als Komponist Anerkennung findet. Wir sind auch der Meinung, daß der „Fichtemarsch“, gespielt von unseren Spielleute-Veteranen während des „VII.“, eine echte Ehrung für den Arbeitersportler Herrman Voigtländer ist und uns zeigt, daß alte Arbeitersport-Traditionen bei uns nie in Vergessenheit geraten.
Helmut Winkler, stellvertretender Vorsitzender der BSG Motor Lauchhammer-Ost
Lobesworte aus Spremberg:
Zwei engagierte Martinas ...
Zu den aktivsten und zuverlässigsten Spielleuten des Fanfarenzuges der ASG Vorwärts Spremberg zählen zwei Martinas. Die eine, Martina Tenschert, ist Hochtrommlerin und befindet sich derzeit in der Ausbildung als Stabführerin. Die zweite, Martina Haupt, engagiert sich als Übungsleiterin bei den Bläsern und ist — wie Fanfarenzugleiter Bodo Faustin betont — äußerst zuverlässig und stets einsatzbereit. Ihre Übungsleiter-Stufe I erwarb sie in Strausberg. Und von Anfang an ist der Marschtrommler Tilo Hörenz Mitglied des Zuges — und nun in Besitz der Übungsleiter-Stufe I.
Derzeit bereiten sich die Spremberger auf die Bezirksbestenermittlung vor. Ihr Motto: Mittelklasse reicht nicht aus, nur Qualität ist gefragt. Am 24. April war bei ihnen „Abnahme einer Übungsstunde“. Die Mitglieder erscheinen da in DTSB-Kleidung, die sorgfältig auf Sitz und Vollständigkeit kontrolliert wird. Diesem „Frühjahrsputz“ schließt sich eine Überprüfung der musikalischen Leistung des Kollektivs an — eine Stunde, die sich nach Meinung der Spremberger immer auszahlt.
In Leipzig längst im Gespräch:
Jubiläum steht ins Haus

Wenn diese Zeilen gedruckt sind, ist längst alles vorbei. Am 14. Mai nämlich konnte der zur Zeit (leider) einzigste Spielmannszug der Stadt Leipzig auf sein 75jähriges Bestehen zurückblicken. Und da wurde nicht nur gefeiert, sondern auch das Können während des Bezirks-Leistungsvergleiches auf der Alfred-Rosch-Kampfbahn demonstriert.
Als 1908 drei(!) Turner im Leipziger Stadtteil Leutzsch einen Spielmannszug gründeten, konnte keiner von diesem Trio ahnen, daß er über mehrere Generationen hinweg Bestand haben würde. Nach 1945 wurde der Spielmannszug unter „Stahl Megu“ bekannt und spielte in der Sonderklasse und nahm an vielen Veranstaltungen — so an den Weltfestspielen in Berlin, an den Ostseewochen und an allen sechs bisherigen Turn- und Sportfesten teil. Seit 1973 spielen die Leipziger unter dem Namen BSG LVB, lies: Leipziger Verkehrsbetriebe. Ein Generationswechsel vollzog sich. Nur noch vier ältere Sportfreunde stehen LVB mit Rat und Tat zur Seite.
Der Leipziger Spielmannszug wurde viermal mit dem Titel eines „Hervorragenden Volkskunstkollektivs“ ausgezeichnet und erhielt die „Medaille für ausgezeichnete Leistungen.“ Da bleibt der „tambour“-Redaktion nur übrig, zum Jubiläum alles Beste zu wünschen...
Ei, Ei, Ei...
Weit über 150 Spielleute der DTSB-Fanfarenzüge des Bezirkes Leipzig boten Ostersonnabend Bestes und ließen auf dem Alten Markt in Leipzig Sportfestschwung aufkommen. Obwohl es regnete und regnete — viele Leipziger und Studenten aus dem Ausland blieben stehen, staunten, freuten sich, summten diese oder jene bekannte Melodie mit. Als Dankeschön für diese schwungvollen Melodien gab’s riesigen Beifall — und bunte Eier für die Musikanten und auch für die begeisterten Studenten. Woher die Eier kamen? Die Dietrichs aus Leipzig, der BFA-Chef und seine Frau, hatten fast 200 hartgekocht und eingefärbt. Ideen muß man haben. Und Lust. Und Herz.
Trend zur wirklich schönen Musik nicht nur durch einen Kürvortrag zu erreichen? Ich meine doch, denn nur die Kür, also der „freie Vortrag“ jedes Kollektivs nach eigener Gestaltung, trägt maßgeblich zur Weiterentwicklung der Spielmannszüge bei. Den Vorschlag des Sportfreundes Aschmann möchte ich als eine Art „Pflicht-Kür“ bezeichnen, als Ersatz für unsere jetzige Kür. Diesem Vorschlag kann man einfach nicht zustimmen! Der Wettkampf wäre recht langweilig, da ja von allen Kollektiven das gleiche Grundmotiv zu hören wäre. Und außerdem muß man auch an die Kollektive denken, die keinen Arrangeur in ihren Reihen haben. Dieser Vorschlag aus Babelsberg zielt also nur daraufhin, mit Hilfe des besten Arrangements eines leichten Musikstücks zum Erfolg zu kommen.
Das Thema ist für uns indes nicht beendet. In einer der kommenden „tambour“-Ausgaben werden wir von Dynamo Halle einen Vorschlag zur Gestaltung der Kür zentraler Wettkämpfe unterbreiten.
2:1 — so lautet das objektive Urteil nach diesem Zeilen-„Rennen“. Zwei erfahrene Hasen auf diesem Gebiet haben Stellung bezogen. Eindeutig. Ob es zu diesem Thema noch andere Meinungen, andere Ansichten gibt? — Wir wissen es nicht. Auf jeden Fall wird der „tambour“ auch weiterhin zum Forum der Meinungsäußerungen, zum Platz für Pro und Kontra, erklärt. Über jede Zeile sind wir dankbar und erfreut.
Seite 8
Fundbüro
Die letzte Seite

Woanders stand:
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
Sang- und klangvoll stellten sie sich erstmals den Leipzigern vor: Mitglieder des Übungsverbandes Spielleute zum VII. Turn- und Sportfest aus dem Bezirk Halle. Dieser Auftritt auf dem Markt war nur ein Beweis für die guten Beziehungen, die sich in den vergangenen Monaten zwischen dem Rat des Stadtbezirks Mitte und seinem Gastbezirk zum „VII.“ herausgebildet haben. Mehr darüber erfuhr LVZ im Gespräch mit Dr. Bernd Seidel, Bürgermeister des Stadtbezirks Mitte. Die Kontakte sind vielerlei Art. Sie haben jedoch, wie Dr. Seidel hervorhob, eines gemeinsam: Zusammen mit den Gästen aus dem Nachbarbezirk bemühen sich die Leipziger, ihr Wohngebiet zum „VII.“ für jeden sichtbar zu verschönern. Das beginnt bei der Vorbereitung der Quartiere zum Sportfest und reicht bis zur Ausgestaltung von Schaufenstern und -kästen. So stellt sich zum Beispiel der Kreis Merseburg seit Oktober vergangenen Jahres mit Bild und Text in den Schaufenstern der Sparkasse in der Georg-Schumann-Straße vor.
Wir Spielleute von der BSG Stahl Brandenburg haben uns den Aufruf zum Wettbewerb der BSG Baukema Aschersleben — im „tambour“ zum Jahresanfang veröffentlicht — angeschlossen. Neue Kampfprogramme innerhalb des FDJ- und Pionieraktivs wurden aufgestellt, die in Vorbereitung auf das Nationalfest der Körperkultur und des Sports gerichtet sind. Monatlich wird eine Auswertung über den Erfüllungsstand im Nachwuchs- und Erwachsenenbereich durchgeführt.
Im Namen des Kollektivs
Volker Brösicke
(stellvertretender Sektionsleiter)
Bring’ schnell das Töpfchen!
Der Vati vom kleinen Karsten war als Mühlhausener Spielmann beim letzten Sportfest natürlich mit in Leipzig — und das nicht nur, um auf der Nonnenwiese leere Trinkbecher unter den Spielleuten zu sammeln. Die Musikschau-Teilnahme — das war erklärtes Ziel. Die Premiere schließlich kam, das Fernsehen übertrug die Schau aus dem Zentralstadion und Sohn Karsten hockte daheim bei den Großeltern, um den Vati zu sehen. Die Fernsehkamera schwenkte auf einen Block der Trommler, welche vor einer Wendung auf der Stelle treten mußten. Groß fing das Teleauge diese Szene ein — stampfende Beine, im gleichen Rhythmus. Das konnte für den kleinen Karsten nur ein Signal sein. Aus vollem Hals rief er: „Opa! Opa! Bring‘ schnell das Töpfchen, die Onkels müssen alle mal!“
Rolf Melle, Spielmannszug Union Mühlhausen
... und wir von der „tambour“-Redaktion können da eine Ergänzung liefern: Der Hinweis auf die leeren Trinkbecher kam nicht von ungefähr. Da gab es doch tatsächlich 1977 einen bekannten Spielmann, der Hunderte dieser Becher Richtung Heimat sandte und wo dann ein Paket — pssst!
Zum Thema Vierzeiler und Meiersmann:
Olympiasieger ermittelte kürzlich den „Zeilenkönig“!
Ja, der Meiersmann, oder besser: der „tambour“-Vierzeiler-Wettstreit, hatte viele Freunde gefunden. Wer eifriger „tambour“-Leser ist, hat diesen oder jenen Spaß registriert, ihn als „blöd!“ oder „ganz gut!“ eingestuft. Wie es auch sei: Die Sieger, die Gewinner eines Sportbuches, sind ermittelt, die künftigen Besitzer eines Mini-Sportfest-Souvenirs.
Wer nun Fortuna spielte? — Ein Olympiasieger! Wer sich im Sport auskennt und sich der spannenden Wettbewerbe der olympischen Sommerspiele in Mexiko-Stadt 1968 erinnert, wird mit dem Namen Christoph Höhne etwas anzufangen wissen. Bester im 50-Kilometer-Gehen wurde der heutige Sportfotograf im Sportverlag damals — in 4:20: 13,6 Stunden. Er war kürzlich bei einer Beratung der Leitung unseres Übungsverbandes dabei und entschied sich für die Zuschrift von
Alfred Domaschk, 8060 Dresden, Jägerstraße 14
Sein Vierzeiler lautete:
Doch seit der Sportfest-Vorbereitung,
berichtete die „tambour“-Zeitung,
staunt selbst Frau Mücke: „Sie mal an —
was unser Meier plötzlich kann!“
Außerdem. wußten die Einsendungen von
- Angela und Ramona Tautz aus 7244 Mutzschen
- Rolf Dieter Aschmann aus 1500 Potsdam
- M. Beger, 8250 Meißen
zu gefallen. Ihnen gehen attraktive Sportbücher zu. Und weiteren Preisträgern schickt die „tambour“-Redaktion ihre Mini-Souvenirs. Danke — für die Teilnahme. Und wenn wieder mal ein Wettstreit auf den „tambour“-Seiten lockt: mitmachen!
Geburtstagskinder
... im Juni sind Rolf Lorenz (15.), der Leiter des Gestalterkollektivs unseres Übungsverbandes, der BFA-Vorsitzende Cottbus, Friedrich Hollmeyer (10.). „tambour“-Redaktion gratuliert ganz herzlich.

Herausgeber: Bundesvorstand des DTSB der DDR, Abteilung Propaganda/Kultur, Sektor Spielleute
Verantwortlicher Redakteur: Jörg Kotterba
Veröffentlicht unter der Lizenz Nr. 698 des Presseamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates der DDR
Satz und Druck: Typodruck, Bereich Döbeln, III-8-4
Zuschriften an: Jörg Kotterba, 1140 Berlin, Murtzaner Ring 76 — Telefon: Berlin 2 21 24 21 (von 8 bis 16 Uhr) und 5 41 67 29 (ab 18 Uhr)