Der Tambour/Ausgabe 1982 06
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15. Jahrgang, Nummer 6
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HEUTE AUF SEITE
- Klassifizierung für 1983
- Zentrale Wettkämpfe des Nachwuchses
- aktuell, interessant wissenswert
Gemeinsame Beratung — gemeinsame Verantwortung
■ ZSK und Leitung UV tagten in Dessau
■ Gastgeber des Abschlußlagers berichteten
■ Vorbereitungen laufen auf vollen Touren
Die Zentrale Spielleutekommission und die Leitung des Übungsverbandes Musikschau führten in Dessau — dem Ort des zentralen Abschlußlagers für Leipzig — eine gemeinsame Beratung durch, um eine Bestandsaufnahme vorzunehmen.
Herzlich begrüßte Gäste waren der Vorsitzende des DTSB-Bezirksvorstandes Halle, Genosse Manfred Junge, sowie die Vertreter des Rates der Stadt Dessau, Genosse Schöne, Genosse Reupsch und Steingrüber.
Einleitend wurde eine Einschätzung des allgemeinen Vorbereitungsstandes in der Spielleutebewegung, in den Kollektiven, BFA und KFA sowie in der Leitung des ÜV gegeben.
Danach berichteten die Gastgeber, die vor allem die Vorbereitung und die Durchführung des Abschlußlagers fest in ihren Händen halten.
Fortsetzung auf Seite 2
Hans Brückner

Mitglied der Zentralen Spielleutekommission beim Bundesvorstand des DTSB der DDR ist nach langem, schweren und mit großer Geduld ertragenen Leiden am 7. September 1982 im Alter von 72 Jahren verstorben. Mit seinem Tod verliert die Spielleutebewegung des DTSB der DDR einen treuen, zuverlässigen und jederzeit einsatzbereiten Spielmann und Funktionär.
Wir werden ihm alle ein ewiges Andenken bewahren.
Lesen Sie auch auf Seite 8 dieser Ausgabe.
BFA-Vorsitzende tagten in Leipzig
Die Auswertung der Wettkämpfe der Saison 1982 und die Vorbereitungen auf das Sportfest 1983 standen im Mittelpunkt der Beratung der BFA-Vorsitzenden mit dem Sektor Spielleute.
Die Vertreter der Bezirke — der Bezirk Erfurt fehlte unentschuldigt — berichteten über die Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit mit den Kreis- und Bezirksvorständen und konnten weitgehend feststellen, daß es eine gute kooperative Arbeitsweise ist, die sich entwickelt hat. Das trifft auch und vor allem auf die DTSB-Kreisvorstände Mühlhausen, Brandenburg, Hettstedt und Ilmenau zu, die ihre Kollektive fördern und fordern.
Im Verlauf der Beratungen wurden die BFA-Vorsitzenden mit wichtigen Beschlüssen der ZSK und der Leitung des ÜV vertraut gemacht.
Zum sozialistischen Wettbewerb „Spartakiade- und Sportstafette 1983“ mußte bemängelt werden, daß noch nicht alle Sektionen mit abrechenbaren Kriterien arbeiten und bei einigen das geforderte Schrittmaß noch nicht erreicht ist. Einige, so wurde festgestellt, müssen „ernsthaft zulegen“.
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Die Besten werden ausgewählt, das gilt es zu verstehen

„tambour“-Interview mit dem Leiter des Teilverbandes Schalmeien, Sportfreund Karl Nonnenmacher
REDAKTION: „Sportfreund Nonnenmacher, den Freunden der Schalmeienkapellen wurde für 1983 eine schöne Aufgabe übertragen. Wie siehst Du das aus Deiner Sicht?“
K. NONNENMACHER: „Ich empfinde immer wieder hohe Anerkennung für all jene fleißigen und talentierten Gestalter, die seit geraumer Zeit dabei sind, dem Leipziger Fest Profil zu geben.
Im Trainingslager Rerik — eine wichtige Stufe unserer speziellen Vorbereitung — hatte ich hin und wieder Gelegenheit, als stiller Beobachter den Verantwortlichen einzelner Sportverbände über die Schulter zu schauen. Einsatzfreude, anspornende Hinweise, kritisches Auswerten, Lob und Dank für Gelungenes den Aktiven gegenüber — so habe ich sie erlebt. Und mit welcher Begeisterung und welch gediegenem Können produzierten dann ihre Schützlinge das Gelernte.
Mit großem Beifall wurden diese Leistungen zur Miniaturschau bedacht.
Auch wir konnten mit unseren Vorführungen überzeugen. Wir freuen uns alle, daß die Kollektive der Schalmeien erstmals Mitgestalter der Musikschau sein werden, auch wenn sich unser Beitrag noch bescheiden ausnimmt. Dennoch sind wir zufrieden, daß man uns ein derartiges Vertrauen entgegenbringt, wir werden es zu rechtfertigen haben. Gelingt unser „Einstand“, so wird unser Anteil möglicherweise zum VIII. einen höheren Stellenwert besitzen.“
REDAKTION: „Werden die Schalmeien die gestellten Aufgaben meistern, und einige der bekannten ‚Hürden‘ überspringen können?“

K. NONNENMACHER: „Zunächst sei gesagt, wir werden alles in unseren Kräften stehende unternehmen, um keinen zu enttäuschen. Hauptansatzpunkt für uns heißt: Qualität.
Ja, auch sogenannte, Hürden’ müssen bezwungen werden, wozu ich u. a. rechne, daß unseren Spielleuten klarzumachen ist, daß wir unsere Musik frei vortragen.
Das Gestalterkollektiv des ÜV hat die Aufstellung der Schalmeienformation abgeschlossen. In den Kollektiven kann zielstrebig geübt werden. Die Kollektivleiter sind über ihre Mandate informiert. Jetzt gilt es, überall das Verständnis bei den Sportfreunden zu erzeugen, daß nicht jeder, nicht alle Mitglieder einer Kapelle nach Leipzig fahren können, sondern nur die Besten. Es werden grundsätzlich keine kompletten Kollektive berufen und die Choreographie des Übungsverbandes verlangt die Einhaltung bestimmter Zahlen und natürlich von der musikalischen Seite her auch der einzelnen Stimmengruppen.“
REDAKTION: „Wie kann man zum gegenwärtigen Zeitpunkt den Vorbereitungsstand einschätzen?“
K. NONNENMACHER: „Der Vorbereitungsprozeß vollzog sich nicht problemlos und wird es mit Sicherheit auch zukünftig nicht sein. Trotzdem kann man sagen, daß wir „gut liegen“.
Leider müssen wir auf 3 leistungsstarke Kapellen verzichten, da sie den zentralen Wettkämpfen 1982 ferngeblieben sind und somit nicht in den Übungsverband berufen werden können. Diese Unsportlichkeit wirkt sich also auch auf den Übungsverband bedingt aus.
Unsere Trainingslager sind vorbereitet und werden entscheidend dazu beitragen, die Harmonie des Vortrages zu qualifizieren. In den einzelnen Sektionen gibt es positive Ergebnisse, Schwierigkeiten werden gemeinsam überwunden. Ich kann versichern, wir werden den uns übergebenen Auftrag verantwortungsbewußt erfüllen, um 1983 in Leipzig mit besten Leistungen aufzuwarten.“
Fortsetzung von Seite 1
Übereinstimmend kam zum Ausdruck, daß zur Erfüllung der gestellten Aufgaben von jedem einzelnen angestrengte und schöpferische Arbeit verlangt wird, um die übertragene Verantwortung gemeinsam zu tragen.
Die Spielleute betreffend konnte eingeschätzt werden, daß die Wettkämpfe 1982 erste Maßstäbe gesetzt haben und nun auf diesem Weg weitergearbeitet werden muß. Es ist ein weiterer Leistungszuwachs sichtbar, der sich auf einer hohen Einsatzbereitschaft, viel Fleiß und guter Disziplin gründet. Das zeigte sich auch in den bisherigen Trainingslagern in Rerik und am Frauensee, wo die Nachwuchsspielmanns- bzw. Fanfarenzüge zentral übten.
Die ZSK und die Leitung des ÜV dankten allen Aktiven, Übungsleitern, Funktionären und Organisatoren für die in den zurückliegenden Monaten angestrengte Arbeit und überaus guten Leistungen. Denn damit war die Basis für eine positive Entwicklung mit Blick auf Leipzig ’83 gesichert.
Die Probleme, die sich auch offenbarten und denen jetzt konzentriert zu entgegnen ist, lagen vor allem in den Niveauunterschieden auf musikalischem Gebiet, was für die Fanfarenzüge und Schalmeienkapellen zutrifft. Hier müssen die Teilverbandsleitungen mit Unterstützung des Gestalterkollektivs in den nächsten Wochen und Monaten kontinuierliche Hilfestellung geben, um gleiche Ausgangspositionen zu schaffen.
Aus diesem Bericht der Dessauer Vertreter war zu hören, daß alle Vorbereitungen planmäßig verlaufen und um beste Voraussetzungen für die Mitglieder des ÜV Musikschau gerungen wird.
In einem Erfahrungsaustausch an dem sich auch der Vorsitzende des Patenbezirkes, Genosse Manfred Junge beteiligte, kam nochmals nachhaltig zum Ausdruck, daß das gemeinsame Wirken für eine gemeinsame Sache unter gemeinsamer Verantwortung eine entscheidende Rolle bei der optimalen Lösung aller gestellten Aufgaben bildet. Die Spielleute haben in den Hallenser Sportfreunden gute und zuverlässige Partner, auf die sie sich zu jeder Zeit verlassen können.
Zum Abschluß der Tagung in Dessau wurden die Kader für die Funktionen innerhalb des ÜV Musikschau bestätigt. Die Bezirks- und Kreisvorstände des DTSB der DDR erhielten die festgelegten Stärkevorgaben ihrer territorialen Kollektive.
Den Plan der massenpolitischen Arbeit für den Übungsverband erläuterte der Stellv. für massenpolitische Arbeit in der Leitung des ÜV, Genosse Rolf Wittsack. Über die Parteiarbeit im ÜV sprach der Parteibeauftragte, Genosse Frank Mierisch.
Wichtige Arbeitsunterlagen für das Arbeitsgebiet Ordnung und Sicherheit unterbreitete Genosse Koppe.
Die ZSK und die Leitung des ÜV bestätigten alle vorgetragenen Berichte und vorgelegten Dokumente und erklärten sie zu verbindlichen Materialien für die weitere gemeinsame Arbeit.
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Klassifizierung für 1983
Die Zentrale Spielleutekommission des DTSB der DDR hat am 24. September die Klassifizierung für 1983 bestätigt.
Die Kommission Technik hat vorgeschlagen, die Einteilung der Klassen in den Genres für das Wettkampfjahr 1984 mit der beabsichtigten Überarbeitung der Wettkampfordnung nach dem VII. Turn- und Sportfest der DDR nochmals zu überprüfen und der Zentralen Spielleutekommission Anfang September 1983 zur Bestätigung vorzulegen.
Und so lauten die Einstufungen:
Spielmannszüge/Erwachsene
SONDERKLASSE
Union Mühlhausen
Dynamo Halle
Baukema Aschersleben
SG Oberlichtenau
MK Ziegelrode
Traktor Hasselfelde
Lok Mühlhausen
Traktor Zabeltitz
Chemie TW Geraberg
Stahl Hettstedt
Traktor Pritzwalk
TSG Lübbenau
LEISTUNGSKLASSE I
Aufbau Brandenburg
Sachsensiedlung Mühlhausen
Einheit Ruhland
Stahl Freital
SG Mittenwalde
Empor Perleberg
Einheit Mutzschen
HKZW Rübeland
Motor Zeitz
DEFA Babelsberg
Stahl Brandenburg
Chemie Rodleben
Traktor Hirschfeld
Motor Lauchhammer
Motor Stralsund
LEISTUNGSKLASSE II
Traktor Luisenthal
Robotron Radeberg
Motor Treuenbrietzen
Empor Klengel-Serba
Traktor Ringleben
Chemie Premnitz
Chemie Bernburg
Sachsenring Zwickau
Motor Barth
Aufbau Gernrode
Aufbau-Elbe Magdeburg
SG Kleinröhrsdorf
VB Dresden
Einheit Wurzen
Traktor Taucha
Einheit Tessin
TSG Apolda
CMV Wittenberge
Traktor Mellingen
Motor Wolgast
LEISTUNGSKLASSE III
Aufbau Karl-Marx-Stadt
Motor Altenburg
Chemie PCK Schwedt
Einheit Pritzerbe
Tiefbau Eberswalde
Traktor Gehren
Empor Dahme
Empor Zerbst
BSG Veckenstedt
LVB Leipzig
Fortschritt Groitzsch
Traktor Lommatzsch
Traktor Canitz
Traktor Lumpzig
Einheit Parchim
Aktivist Haselbach
Narva Berlin
SG Marbach-Schellenberg
Fortschritt Cottbus
Traktor Möringen
Motor Schmölln
Einheit Bad Muskau
OS Senftenberg
Fortschritt Göbnitz
SG Süptitz
ALLGEMEINE KLASSE
Tiefbau Frankfurt/Oder
Chemie Döbern
Einheit Großörner
Abus Dessau
Fortschritt Groitzsch II
Traktor Belgern
Dynamo Bützow
Einheit Dillstädt
Empor Quedlinburg
Einheit Crimmitschau
Traktor Lübow
Turbine Lauta
Turbine Golzow
Traktor Pansfelde
Traktor Martinroda
Traktor Reichstädt
Fortschritt Geschwenda
Motor Finsterwalde
KIM Rogosen
Spielmannszüge/Nachwuchs
SONDERKLASSE
Union Mühlhausen
Baukema Aschersleben
Dynamo Halle
Chemie TW Geraberg
Lok Mühlhausen
SG Oberlichtenau
Stahl Brandenburg
Stahl Freital
Empor Perleberg
Robotron Radeberg
LEISTUNGSKLASSE I
Traktor Pritzwalk
TSG Lübbenau
Chemie PCK Schwedt
MK Ziegelrode
Aufbau Brandenburg
Fortschritt Bischofswerda
Traktor Zabeltitz
Chemie Premnitz
SG Großdrebnitz
Autotrans Berlin
Stahl Hettstedt
SG Mittenwalde
LEISTUNGSKLASSE II
Sachsensiedlung Mühlhausen
Aufbau Gernrode
Tiefbau Eberswalde
Chemie Rodleben
Einheit Ruhland
Motor Altenberg
4. OS Torgau
Aufbau Karl-Marx-Stadt
Traktor Gehren
Traktor Lumpzig
Empor Bad Langensalza
HKZW Rübeland
Traktor Mellingen
Motor Lauchhammer
CMV Wittenberge
ALLGEMEINE KLASSE
Traktor Möhringen
Koop. Ragewitz-Dürrweitzschen
Traktor Hasselfelde
Lok Straupitz
Motor Treuenbrietzen
Motor Stralsund
Einheit Tessin
KIM Rogosen
Motor Wolgast
Fortschritt Cottbus
Motor Barth
BSG Veckenstedt
Chemie Bernburg
Traktor Luisenthal
Motor Havelberg
Aktivist Dissenchen
Stahl Eisenhüttenstadt
Traktor Ringleben
DEFA Babelsberg
Motor Zeitz
Narva Berlin
SG Lommatzsch
Traktor Hirschfeld
Turbine Golzow
VB Dresden
Empor Klengel-Serba
Sachsenring Zwickau
Aufbau-Elbe Magdeburg
Einheit Wurzen
Abus Dessau
TSG Lübbenau II
Tiefbau Frankfurt/Oder
WBK Berlin
Fanfarenzüge
SONDERKLASSE
Dynamo Potsdam-Stadt
Stahl Hettstedt
Vorwärts Strausberg
SG Hoyerswerda
Greika Greiz
Einheit Elsterberg
Einheit Pädagogik Leipzig
Einheit Pädagogik Zeitz
LEISTUNGSKLASSE I
Traktor Oßmannstedt
Aufbau Eisleben
SG Bachra
Tiefbau Berlin
Fortschritt Teichwolframsdorf
Dynamo-NW Berlin
LEISTUNGSKLASSE II
Medizin Markkleeberg
BKW Calau
Ro.-Bau Aschersleben
Reglerwerk Dresden
EBAWE Eilenburg
ALLGEMEINE KLASSE
Traktor Liebstadt
Mifa Sangerhausen
FZ Salzwedel
WSG Neustrelitz
Tabak Dresden
ASV Spremberg
Einheit Crimmitschau
SG Bad Kösen
SSG Seelow
Einheit Triebes
Chemie Ilmenau
Wismut Aue
Motor Werdau
Nobas Nordhausen
Einheit Wolfersdorf
Empor Goldbeck
Stahl Eisenhüttenstadt
OS Zwochau
SG Wormstedt
Schalmeienkapellen
SONDERKLASSE
Vorwärts Zinna
Stahl Maxhütte
Dynamo H’schönhausen
Motor Rathenow
Stahl Hettstedt
Empor Plauen
Lok Brandenburg
LEISTUNGSKLASSE
SG Kleinreinsdorf
SG Neugernsdorf
Traktor Nauendorf
Traktor Großpösna
Traktor Rüdersdorf
SVKE Britz
ALLGEMEINE KLASSE
Chemie Taucha
Traktor Welsleben
TSG Tettau
Traktor Tautow
Empor Plauen II
SK Parey
SK Pretzsch
SK Kleinmühlingen
Turbine Lauta
BSG Hartmannsdorf
Traktor Fichtenberg
SG Langenreichenbach
Traktor Ühlstädt
Traktor Oetersdorf
Fortschritt Falkenstein
Seiten 4 & 5
Unser Nachwwuchs — ein echter Kredit für die Zukunft
DDR-Meisterschaften erneut ein Erfolg
Aufstiegsturniere mit hohem Niveau
Premnitz — ein hervorragender Gastgeber
Unnötige ? durch Inkonsequenzen
Premnitz, eine kleine Stadt im Bezirk Potsdam, war in diesem Jahr Gastgeber für die XI. DDR-Meisterschaften und das VIII. Aufstiegsturnier der Nachwuchsspielmannszüge des DTSB der DDR.
Ein rühriges Organisationsteam unter Leitung des Geschäftsführers der BSG Chemie, Sportfreund Uli Hahn, war vor und während der ereignisreichen Tage um eine perfekte Durchführung bemüht.
730 Aktive aus allen Bezirken unserer Republik waren angereist, und stellten sich am 15. Mai voller Erwartungen und Hoffnungen zum Wettkampf in der Sonderklasse sowie Leistungsklasse I.
Um es vorweg zu nehmen, die Festlegung, beide Veranstaltungen in einem Ort zur Austragung zu bringen, erwies sich auch in diesem Jahr als richtig.
Die Kollektive beider Klassen erhielten so die Möglichkeit des gegenseitigen Abtastens und der eigenen Einschätzung, wo der derzeitige Leistungsstandort liegt. Darüber hinaus lernt man andere Klangkörper besser kennen, hört neues und originelles. Festzustellen ist, daß seit Durchführung beider Wettkämpfe in einem Ort die Tendenz in der Quantität und Qualität ansteigend ist.
1976 z. B. nahmen am Aufstiegsturnier in Oelsnitz von 12 startberechtigten nur 9 Kollektive teil. Nach Zusammenlegung o. g. Wettkämpfe fehlte jeweils maximal nur ein Spielmannszug.
Eine der Hauptursachen für diese positive Entwicklung ist die praktische Leistungsvermittlung, das Beobachten und Lernen vom Besseren. Auch der direkte Kontakt und Erfahrungsaustausch der Kollektivleiter in den regelmäßigen Anleitungen und Beratungen hat dazu beigetragen.
Das führte auch zu stabilen Klassenbesetzungen, wie die BSG Union Mühlhausen oder BSG Baukema Aschersleben, die beide seit der I. DDR-Meisterschaft zur Sonderklasse gehören. Aber auch Dynamo Halle, PCK Schwedt, Chemie TW Geraberg, Traktor Pritzwalk, Empor Perleberg, Stahl und Aufbau Brandenburg, Lok und Sachsensiedlung Mühlhausen, TSG Lübbenau, Stahl Freital und Großdrebnitz gehörten zum Oberhaus, bis sich neue Namen mit ebensolcher oder höherer Qualität, wie die SG Oberlichtenau, einen Platz an der Spitze erspielten.
Von den Zügen kamen Arrangements zum Vortrag, die den Anschluß an die Erwachsenenkollektive herstellten. Von den jungen Mühlhäuser Unionern und den Dynamos aus Halle war man die Kunst im Vortrag eigener Titel seit geraumer Zeit gewohnt. Umso mehr schätzt man deshalb jetzt die Anstrengungen von Kollektiven, die sich im Arrangieren und Instrumentieren probieren, Titel wie die „Großdrebnitzer Baudenpolka“, schon der Name verrät die Herkunft. „Der lustige Musikant“ der Sachsensiedlung Mühlhausen, die „Schützenlieselpolka“ von Robotron Radeberg, „Oh mein Papa“ von Baukema Ascherleben, die „Sonntagsklänge“ der SG Oberlichtenau oder die „Grüße vom Rennsteig“ der BSG MK Ziegelrode, um nur einige stellvertretend für alle zu nennen, kamen mit Erfolg als Erzeugnisse der „eigenen Küche“ zum Vortrag.
Neben solch bekannten Arrangeuren wie Rolf Melle (Union Mühlhausen) und Gerhard Müller (Dynamo Halle) stehen heute Usmar Krause (Baukema Aschersleben), Knut Kaiser (SG Oberlichtenau), Wolfgang Börner (Sachsensiedlung Mühlhausen) oder Sportfreund Schöne aus Großdrebnitz, die auch nur als Beispiele genannt sein sollen.
Den beiden erstgenannten gebührt an dieser Stelle ein ganz besonderer Dank. Mit ihrem Vorstoß in einen Bereich der Spielleutemusik, in dem noch viele Reserven liegen, boten sie Musik an, die zum Ohrwurm wurde. Und ihre Arbeit fiel dabei zugleich auf fruchtbaren Boden, wie die o. g. Titel allesamt beweisen.
Plazierung bereits mit der Pflicht entschieden
Im Wettkampf der Leistungsklasse I, wo es um den Aufstieg zur Sonderklasse ging, gab es ein Novum. Die im Pflichtdurchgang erspielten Punkte und daraus resultierenden Plazierungen der Klangkörper waren am Ende identisch mit dem Gesamtergebnis. Obwohl alle Kollektive in der Kür beträchtliche Punkte holten, wirkte sich das nicht mehr aus.
Sehr ausgewogen waren die Leistungen der BSG Stahl Freital, der BSG Empor Perleberg und von Robotron Radeberg. Sicherlich spielte dabei auch der Vorjahresabstieg der Freitaler und Perleberger eine gewisse Rolle, die ihre Scharte auswetzen wollten und damit entscheidend das Niveau der Wettkämpfe beeinflußten.
Mit Robotron Radeberg, dem „ewigen Vierten“ vergangener Wettkämpfe, schaffte ein Kollektiv den Aufstieg, das nun mit der SG Oberlichtenau ein neues und auch interessantes Zweigestirn in der Sonderklasse bilden wird.
Kürvorträge mit Spannung erwartet
Gemeinsam mit dem Schirmherrn, dem Sekretär der Betriebsparteiorganisation des VEB Chemiefaserwerk Premnitz, Genosse Erich Dorn, warteten Zuschauer und Aktive auf die Kür.
Strahlender Sonnenschein, schon fast etwas zu heiß, versprach einen guten äußeren Rahmen.
Und doch ein Wermutstropfen. Die Ursache:
Ein aus heutiger Sicht betrachtet, unnachgiebiges Kampfgericht — den Begriff Voreingenommenheit möchte man ausschließen — ahndete Schreibfehler im Notenmaterial einiger Kollektive mit Punktabzug.
Ohne das fachliche Können der wertenden Sportfreunde zu schmälern, muß im Nachgang nach eingehender Prüfung der Noten durch die Fachkommission unter Leitung des Sportfreundes Bodo Clauß gesagt werden, daß eine Entscheidung zugunsten der Kollektive bereits auf dem Wettkampfplatz hätte getroffen werden müssen bzw. können.
Eine solch positive Entscheidung hätte zu dieser Zeit die „trüben Wolken“ vertrieben und der Glanz des Tages wäre mit den hervorragenden musikalischen Kürvorträgen der Spitzenkollektive beider Klassen voll zur Wirkung gekommen.
Während in der Leistungsklasse I nach der Kür, wie schon erwähnt, keine Verschiebungen mehr im Klassement auftraten, war das in der Sonderklasse ganz anders.
Vorsprung von 1,5 Punkten reichte nicht ganz
Favorit nach der Pflicht war die BSG Baukema Aschersleben. Die Frage war, würden die 1,5 Punkte Vorsprung gegenüber dem Mitkonkurrenten Union Mühlhausen reichen.
Das in der Kür zuerst angetretene Kollektiv der SG Dynamo Halle, 6. der Pflicht, setzte sofort mit seinen „Russischen Volksweisen“ klare Akzente und damit wuchs auch die Spannung. War das ein Platz ganz vorn?
Die anschließend startenden Züge aus Geraberg, Schwedt und der Sachsensiedlung Mühlhausen reichten an diese „Vorgaben“ nicht heran.
Als Vorletzter stellte sich der amtierende DDR-Meister Union Mühlhausen dem Kampfgericht.
„Von Freund zu Freund“ wurde gekonnt und tadelsfrei vorgetragen. Beifall des Publikums und die Wertungen der Kampfrichter bestätigten das nachhaltig. Nun mußten die Ascherslebener Farbe bekennen. Starke Nerven waren von den kleinen Baukema-Spielleuten gefordert, um sich doch durchzusetzen.
Und sie schafften diese Hürde. Ihr blitzsauberer Kürvortrag erhielt hohe Noten und den ungeteilten Zuspruch der zahlreichen Gäste.
Damit begann eine fieberhafte Rechenarbeit. Aschersleben oder Mühlhausen — Mühlhausen oder Aschersleben? Den Hallensern fehlten die nötigen Polster aus der Pflicht, bei Union wirkte sich der halbe Punkt der Strafskala aus (wegen der bereits besagten Notenschreibfehler). Spruch des Kampfgerichtes: DDR-Meister BSG Baukema Aschersleben, der zweite Platz für Union Mühlhausen, Dynamo Halle erhält die Bronzemedaille. Reaktion der Mühlhäuser: Protest gegen die Wertung bzw. Entscheidung. (Inzwischen wurde in „der tambour“ über den Protest und die getroffenen Entscheidungen ausführlich berichtet.)
Trotz kleiner Schatten viel Licht
Große Leistungen wurden von den Spielmannszügen beider Klassen geboten. Selbst die Absteiger in die Leistungsklasse II, wie Sachsensiedlung Mühlhausen, boten ein beachtliches Niveau.
Schwer hatten es die Mädchen und Jungen von Aufbau Gernrode, sich zentral zu behaupten. Sie kämpften als Kleine vom Wettkampfalter her gesehen gegen die Großen in der Erfahrung und hatten ganz sicher den Aufstieg ein Jahr zu früh erreicht. Auf alle Fälle sind sie 1984 wieder im Kreis der zentral an den Wettkampf gehenden Kollektive klassifiziert.
Insgesamt kann eingeschätzt werden, Premnitz war ein rühriger und guter Gastgeber. Dem Schirmherrn, Genossen Dorn, dem Kollektiv der Sporthelfer um Sportfreund Hahn gilt deshalb der uneingeschränkte Dank für ihre Bemühungen und geschaffenen Voraussetzungen.
Die Wettkämpfe sind Geschichte. Die Kollektive bereiten sich nun auf den Höhepunkt Leipzig ’83 vor. Die Erwartungen und Forderungen lassen ganz sicher die kleinen Schatten recht schnell vergessen.
Auch die Kommission Nachwuchs hat aus den Fehlern gelernt, die richtigen Schlußfolgerungen gezogen und wird die nächste DDR-Meisterschaft mit höherer Qualität organisieren, groß an Emotionen, klein an Problemen, das allein ist das Ziel.
Den Funktionären und Kampfrichtern sollten diese Wettkämpfe ebenfalls Veranlassung sein, ihre verantwortungsvolle Arbeit noch gründlicher zu durchdenken und abzustimmen.
Die Kommission Technik und Nachwuchs sind beide aufgefordert, an der Wiederherstellung des Vertrauensverhältnisses durch konsequentes Verhalten mitzuwirken.
Rolf Lorenz,
Vorsitzender der Kommission Nachwuchsspielmannszüge
DDR-MEISTERSCHAFT
1. | BSG BAUKEMA ASCHERSLEBEN |
BSG UNION MÜHLHAUSEN | |
3. | SG DYNAMO HALLE |
4. | BSG CHEMIE TW GERABERG |
5. | BSG LOK MÜHLHAUSEN |
6. | SG OBERLICHTENAU |
7. | BSG STAHL BRANDENBURG |
8. | BSG TRAKTOR PRITZWALK |
9. | TSG LÜBBENAU |
BSG PCK SCHWEDT — disqualifiziert |
AUFSTIEGSTURNIER
1. | BSG STAHL FREITAL |
2. | BSG EMPOR PERLEBERG |
3. | BSG ROBOTRON RADEBERG |
4. | BSG AUFBAU BRANDENBURG |
5. | BSG MK ZIEGELRODE |
6. | BSG FORTSCHRITT BISCHOFSWERDA |
7. | BSG TRAKTOR ZABELTITZ |
8. | BSG CHEMIE PREMNITZ |
9. | SG GROSSDREBNITZ |
10. | SG SACHSENSIEDLUNG MÜHLHAUSEN |
11. | BSG AUFBAU GERNRODE |
Nicht nur als Nachsatz gedacht
Was nach dem Wettkampf in Premnitz passierte, sucht in der Spielleutebewegung des DTSB der DDR seinesgleichen. Es hagelte Proteste.
Sie hatten ihre Ursache in der vollen Verantwortung des Kampfgerichts, aber auch die bekannten Löcher in der Wettkampfordnung offenbarten sich wieder.
Die Kommission Technik ist bereits damit befaßt, um derartige Vorfälle künftig auszuschließen. Es stellt sich auch die Frage: Muß sich eine eingeschlichene Vorurteilsbildung bei einigen Kampfrichtern — ich betone einiger — gegenüber dem Repertoire oder dessen Arrangeur in der Beurteilung des Kollektivs von jungen Spielleuten niederschlagen?
Unser höchstes Gut sind doch die Kinder. Ihren Leistungen und Auftritten sollten wir vordergründig Rechnung tragen. Was die Arrangeure betrifft, sie waren die Bahnbrecher zu diesem neuen und höheren Niveau, auf das wir alle stolz sind, auf dem die Spielleute des DTSB der DDR heute stehen.
Die Rechtskommission der ZSK hat die eingebrachten Proteste bearbeitet und die richtigen Entscheidungen getroffen.
Übrigens, der Vorfall, das Kollektiv von PCK Schwedt betreffend, ist in seiner Schwere und Art in allen Kollektiven auszuwerten. Manipulationen kann und darf es in unserer sozialistischen Sportorganisation. nicht geben. R. L.
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Die Bezirksmeisterschaften 1982 in Wort und Bild
Klostermansfeld war Gastgeber für die Hallenser Spielleute

Die Festwoche „100 Jahre Sport in Klostermannsfeld“ bildete einen würdigen Rahmen für die Bezirksmeisterschaften des im Spielleutebereich quantitativ und qualitativ gut entwickelten Chemiebezirkes.
Unter der Schirmherrschaft des 1. Sekretärs der SED-Kreisleitung Eisleben, Genossen Hildebrandt sowie in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, unter ihnen der Vorsitzende des DTSB-Bezirksvorstandes Halle, Genosse Manfred Junge, der Bürgermeister von Klostermannsfeld, Genosse Manderla, und der Vorsitzende des DTSB-Kreisvorstandes Eisleben, Genosse Berg, liefen am 19. und 20. Juni bei bester Organisation die Wettkämpfe ab.
Insgesamt 1 109 Teilnehmer aus 29 Kollektiven (30 Kollektive sind derzeit als aktiv registriert) stellten sich dem Kampfgericht, das unter Leitung des Sportfreundes Bernd Neumann (BFA Potsdam) eine umsichtige Arbeit leistete und fair wertete.
Fanfarenzüge, Schalmeienkapellen und Spielmannszüge demonstrierten vor den etwa 2500 Zuschauern das gewachsene Leistungsvermögen und gaben einen Einblick in den Stand der Vorbereitungen für 1983.
Besondere Höhepunkte waren verständlicherweise jeweils die Auftritte der Sonderklassenkollektive aller Genres an den beiden Veranstaltungstagen.
Ein herzlicher Dank vom BFA Halle an die vielen fleißigen Helfer und das gesamte Organisationskomitee, in dem einige ehemalige Mitglieder des Spielmannszuges der BSG MK Benndorf, an der Spitze unser Sportfreund Behrens, wirkten und sich durch vielfältige Aktivitäten besonders hervortaten.
Nach einer Information von Karl-Heinz Seifert
Spielleute zur Bezirksspartakiade aktiv
10 Spielleutekollektive mit etwa 430 Aktiven aus dem Bezirk Halle beteiligten sich in diesem Jahr besonders aktiv an der Bezirks-Kinder- und Jugendspartakiade.
Mit großem Fleiß und ebensolcher Einsatzbereitschaft bereiteten die Vertreter der 8 Spielmanns- und 2 Fanfarenzüge eine Musikparade vor, die im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung vorgetragen wurde und den ungeteilten Beifall der zahlreichen Zuschauer erhielt.
Neben diesem Auftritt standen sich die Kollektive dann noch im Kampf um Gold-, Silber, und Bronzemedaillen gegenüber.
Die Altersgrenze war für alle Kollektive auf 18 Jahre festgelegt worden, um auch den Fanfarenzügen eine zusätzliche Wettkampfmöglichkeit zu bieten.
Auf dem Halleschen Marktplatz, vor dem Ratshof, einer stark frequentierten Fußgängerzone, fand der Wettstreit statt.
Die guten Leistungen der Kollektive forderten häufig den Beifall der vielen Zuschauer und spornten andererseits die Mädchen und Jungen an.
Spartakiadesieger 1982 wurde der Nachwuchsspielmannszug der BSG BAUKEMA ASCHERSLEBEN, vor dem Kollektiv der SG DYNAMO HALLE.
Der Fanfarenzug der BSG STAHL HETTSTEDT erkämpfte sich Bronze und die jungen Spielleute aus RODLEBEN belegten den 4. Platz.
K. H. Seifert
Nachwuchs- u. Jugendkollektive griffen nach den Medaillen
An der X. Bezirks-, Kinder- und Jugendspartakiade in Potsdam beteiligten sich 7 Spielmannszüge und nutzten damit eine weitere Wettkampfbetätigung.
Insgesamt konnte eingeschätzt werden, daß die Wettkämpfe einen positiven Verlauf nahmen, doch gilt es, für die kommenden Jahre rechtzeitig Überlegungen anzustellen, wie das Niveau insgesamt erhöht werden kann, denn dort liegen noch beachtliche Reserven.
In Anwesenheit von Vertretern des DTSB- Bezirksvorstandes konnte sich im Nachwuchs das Kollektiv aus Mittenwalde und bei der Jugend die BSG Aufbau Brandenburg die Goldmedaille erspielen.
Ergebnisse:
Nachwuchs | |
1. | SG Mittenwalde |
2. | BSG Aufbau Brandenburg |
Jugend | |
1. | BSG Aufbau Brandenburg |
2. | BSG Stahl Brandenburg |
3. | BSG Chemie Premnitz |
4. | BSG Traktor Pritzwalk |
BSG DEFA Babelsberg |
Anm. d. Red.: Vielleicht sollte man zwischen den BFA-Spielleuten den Erfahrungsaustausch darüber führen, wie man derartige Spartakiadewettkämpfe allen Nachwuchsspielleuten — bis 18 Jahre — zugänglich machen kann. Halle und Potsdam weisen dafür doch sicher wertvolle Anhaltspunkte.
Genosse Jürgen Hiller informierte
Zu einer interessanten Gesprächsrunde hatten sich im Trainingslager des Teilverbandes Nachwuchs in Rerik die Leitungskader und alle Kollektivleiter zusammengefunden.
Herzlich begrüßter Gast der Spielleute war Genosse Jürgen Hiller, wissenschaftlicher Mitarbeiter im DTSB-Bundesvorstand.
In verständlicher und aufschlußreicher Form informierte er die Anwesenden über Probleme, die sich in der olympischen Bewegung aufgrund der zunehmenden Kommerzialisierung und Professionalisierung ergeben und was sich nach dem Kongreß in Baden-Baden/BRD für Konsequenzen vor allem für den Sport in unserer Republik ableiten.
Es war eine kurzweilige Unterhaltung, für die alle Beteiligten an dieser Stelle nochmals herzlich danken.
Wir gratulieren
Zum 36. Geburtstag unserer Sportfreundin Ellen Regler, Mitarbeiter im Sektor Spielleute.
Der Leiterin der Arbeitsgruppe zur Vorbereitung des Abschlußlagers Dessau, Sportfreundin Sylvia Retzke zum 32. Geburtstag.
Nachträglich gehen Glückwünsche an Dr. Ulrich Levin, Verbandsarzt, zum 41. Geburtstag.
IN EIGENER SACHE: Sekretärin gesucht!
Im Sektor Spielleute — im DTSB-Bundesvorstand — ist die Planstelle der Sekretärin unbesetzt. Sportfreundinnen, die in diesem Beruf ausgebildet und an einer derartigen Tätigkeit interessiert sind, wenden sich bitte direkt an den Bundesvorstand des DTSB der DDR, Abteilung Propaganda/Kultur — Sektor Spielleute, 1055 Berlin, Storkower Straße 118.
Seite 7
aktuell interessant wissenswert
Alle Jahre wieder Mühlhäuser Spielleutekirmes
Sie ist vorbei, das Leben läuft in seinen Bahnen weiter. So könnte man die Tage und Wochen nach der traditionellen Mühlhäuser Kirmes charakterisieren.
Alle Spielleute der Thomas-Müntzer-Stadt gehören zu einer Kirmesgemeinde — jedes zu einer anderen versteht sich — und bereiten in ungezählten Tag- und Nachtstunden dieses Fest langfristig vor.

Jeweils am Sonnabend um 15.00 Uhr wird die Kirmes mit einer Musikparade eröffnet, an der in diesem Jahr alle 7 Mühlhäuser Spielmannszüge und das Fanfarenorchester der GST teilnahmen.
Geladene Gäste waren der Spielmannszug der Stadtkommandantur der NVA Berlin — der wohl regelmäßigste Gast — die Kollektive der BSG Empor Klengel-Serba, SG Dynamo Halle, BSG Fortschritt Heiligenstadt, BSG Empor Bad Langensalza und da man in Mühlhausen etwas von Musik versteht, auch der Fanfarenzug der SG Dynamo Potsdam. Der Eröffnung folgt dann der Einzug der Spielleute in die Kirmesgemeinden und das Einspielen der Kirmes. Das und vieles andere mehr dauert bis in die späten Stunden des Tages und darüber hinaus.
Und der folgende Sonntag erwartet die Spielleute dann sehr früh auf den Beinen. Mit klingendem Spiel werden die Einwohner und ihre zahlreichen Gäste geweckt.
Um 11.00 Uhr findet der große Festumzug statt. Eine ganze Stadt scheint dann auf der Straße zu sein, um den lustigen Treiben beizuwohnen.
Der Nachmittag und frühe Abend gehört den Kleinen. Bunte Programme, Spiele und der Fackelumzug werden gemeinsam gestaltet und musikalisch umrahmt.
Und an den Abenden wird natürlich getanzt.
Mit dem Sonntag geht die Kirmes aber noch nicht zu Ende. Denn schon am Montag trifft sich alles wieder um 10.00 Uhr im Kirmeszelt zum Frühschoppen und der Mittwoch wird zu einer Übungsstunde ohne Instrumente genutzt. Dann geht es um Erfolge sowie Probleme gemeinsamer Arbeit.
Und selbstverständlich wartet alles auf das folgende Wochenende, weil da die kleine Kirmes gefeiert wird.
Ist dann alles überstanden, läuft das Leben normal weiter.
Spielmannszug
BSG Lok Mühlhausen
FREYBURG im Blickfeld von Leipzig

Die diesjährigen Gedenkveranstaltungen für Friedrich-Ludwig-Jahn in Freyburg standen ganz im Zeichen der Vorbereitung des VII. Turn- und Sportfestes der DDR 1983 in Leipzig.
1100 Teilnehmerinnnen und Teilnehmer, gestalteten das traditionelle Wochenende an der Unstrut zu einem würdigen Höhepunkt.
Die feierliche Eröffnungsveranstaltung umrahmte der Spielmannszug der SG Dynamo Halle (unser Bild) — der ebenso den Sternmarsch anführte und Platzkonzerte gab — und etwa 800 Turnerinnen und Turner zeigten ihre recht anspruchsvollen Übungen.
Auf dem gepflegten Rasenplatz war eine Freiluft-Turnarena errichtet worden und nicht die Jagd nach dem runden Leder wurde mit viel Beifall der zahlreichen Zuschauer bedacht, sondern die Salti und Handstände der Bodenturner, die Kehren und Flanken an den Geräten sowie die musikalischen Darbietungen der Spielleute.
Und so war Freyburg ’82 eine weitere wichtige Vorbereitungsetappe im Blickfeld unserer sozialistischen Sportorganisation nach Leipzig ’83.
Mario Bielig
Neue Flötentöne in Frankfurt/O.
Mit der Entwicklung der Spielleutebewegung des DTSB der DDR im Bezirk beschäftigte sich unlängst das Sekretariat des DTSB-Bezirksvorstandes an der Oder.
In einem Beschluß, der nach eingehender Diskussion gefaßt wurde, erhielt der BFA-Spielleute den Auftrag, in der Bezirkshauptstadt und in Oderberg, im Kreis Eberswalde, je einen Nachwuchsspielmannszug aufzubauen bzw. wieder aufzubauen.
Die Frankfurter haben während der langen Sommerferien die richtigen Schlußfolgerungen aus dem völlig unbefriedigenden Abschneiden ihres Erwachsenenkollektivs gezogen und bereits mit der Ausbildung eines Nachwuchszuges an der 6. und 13. Oberschule begonnen.
In Oderberg wird der KFA-Eberswalde in Verbindung mit dem Mädchenspielmannszug von Tiefbau Eberswalde sozialistische Hilfe beim Aufbau des neuen Zuges leisten.
Übrigens, die bei der BSG SVKE BRITZ im November 1981 gegründete Schalmeienkapelle hat ihre Feuertaufe bei den Bezirksmeisterschaften und der Bezirksspartakiade mit dem Gewinn der Goldmedaille glänzend bestanden.
Manfred Kirstahler
BFA-Vorsitzender
Junge Baukma Spielleute am kulturellsten
Einen recht guten Einfall hatten die Spielleute im Nachwuchstrainingslager Rerik. Sie organisierten im Rahmen des laufenden Wettbewerbs einen Kulturwettstreit mit eigener Jury. Fünf Kriterien wurden bewertet und jeder der Juroren gab seine eigene Wertung ab.
Beurteilt wurde die Idee/der Einfall des Programms, die Zusammenstellung des Vortrages, die Sicherheit der Darbietungen, die Disziplin der Gruppe und die musikalische Gestaltung.
Die Kulturprogramme dienten als Einlagen zu den Diskotheken und brachten abwechslungsreiche Abende.
Aktive und Betreuer ließen sich dazu viel einfallen. Sketche, Lieder und Gedichte — auch über die Erwachsenen und den Trainingsbetrieb — wechselten in bunter und niveauvoller Folge ab.
So brachten die kleinen Mädchen aus Freital ein Flaschenkonzert zu Gehör und ein Solist aus Bischofswerda trug Lieder der Pudhys vor.
Gewinner des Kulturwettstreites wurde der Spielmannszug der BSG BAUKEMA ASCHERSLEBEN mit 35 Punkten vor den Spielleuten der BSG FORTSCHRITT BISCHOFSWERDA mit 34,5 und der TSG LÜBBENAU sowie der BSG AUFBAU BRANDENBURG mit je 34 Punkten.
Dagmar Höch
Pionierbeauftragte des TV-Nachwuchs
Seite 8
Ein nimmer müdes Spielleuteherz schlägt nicht mehr



Die Spielleutebewegung des DTSB der DDR hat einen schmerzlichen Verlust mit dem Tod des Sportfreundes Hans Brückner erlitten.
Der am 19. Februar 1910 geborene, den Beruf eines Werkzeugmachers und Feinmechanikers erlernende und seit frühester Jugend für die Spielleutemusik begeisterte waschechte Berliner muß in der Entwicklung der Spielleutebewegung des DTSB der DDR zu den Schrittmachern gerechnet werden.
Seit 1967 wirkte Sportfreund Brückner in zentralen Funktionen für die Neuprofilierung und ständige Erhöhung des Gesamtniveaus. Seine besonderen Verdienste lagen bei der Erarbeitung der Wettkampfordnung, den Richtlinien für die Aus- und Weiterbildung, und viele kennen ihn als unermüdlichen fachlichen Berater und leidenschaftlichen Anhänger neuer Ideen.
In seinem beruflichen Verantwortungsbereich als Hauptmechaniker eines Berliner Großbetriebes leistete er eine ebenso verantwortungsvolle und gute Arbeit, wie auf dem Gebiet seiner umfangreichen ehrenamtlichen Tätigkeit, die von Stralsund bis Geraberg und von Frankfurt/Oder bis Halberstadt reichte.
Auszeichnungen als „Aktivist der sozialistischen Arbeit“ und „Sozialistisches Kollektiv“ sind beredte Beweise dafür.
Überall wo Hans Brückner seine Funktionärsverantwortung wahrnahm, war er ein herzlich begrüßter Gast.
So zum „Aufstiegsturnier“ in Colditz, wo ihm der Schirmherr eine Erinnerungsplakette überreicht (links oben).
Als Hauptkampfrichter segelte er mit seiner großen Crow bei allen noch so heißen Wettkämpfen immer sicher in den Hafen.
Und wenn er „kiebitzte“, dann sah man ihn sehr oft mit seiner Ehefrau, die ihm stets ein treuer und interessierter Begleiter war.
NACHRUF
Am 7. September 1982 ist im Alter von 72 Jahren nach schwerer Krankheit unser Sportfreund und Spielmann, Hans BRÜCKNER, verstorben.
Er war Träger der „Friedrich-Ludwig-Jahn-Medaille“, der „Ehrennadel des DTSB der DDR in Gold“ sowie weiterer staatlicher und gesellschaftlicher Auszeichnungen.
Mit seinem Tod verliert die sozialistische Sportorganisation einen ehrenamtlichen Funktionär, der mit Hingabe und hohem persönlichen Einsatz an der Entwicklung der Spielleutebewegung beteiligt war.
Als Mitglied der neugegründeten Zentralen Spielleutekommission beim Präsidium des DTSB der DDR, als Vorsitzender der Kommission Spielmannszüge sowie in den Verbandsleitungen der Turn- und Sportfeste der DDR trug Hans Brückner entscheidend zur wachsenden Ausstrahlungskraft der Klangkörper bei.
Achtung und Vertrauen erwarb er sich bei jung und alt durch seine hohe Einsatzbereitschaft, seine immerwährende Hilfe und Kameradschaft. Als Funktionär und Übungsleiter, als Kampfrichter und Arrangeur, aber auch als aktiver Spielmann kennzeichneten seine Worte und Taten die Verantwortung für das Ganze.
Die musikalische Entwicklung war ihm besonders ans Herz gewachsen, was sich in vielen Arrangements für Kollektive aus allen Teilen der Republik äußerte.
Dem Spielleutenachwuchs galt seine stete Fürsorge und Hilfe.
Bis zu seiner schweren Erkrankung hatte er aktiven Anteil an den vielseitigen Vorbereitungen für die Musikschau zum Sportfest 1983 in Leipzig.
Die Spielleute des DTSB der DDR haben von ihrem Sportfreund Hans am 27. September 1982 Abschied genommen. Sie werden ihm ein ehrendes und unvergessenes Andenken bewahren.
Bundesvorstand des DTSB der DDR
Abteilung Propaganda/Kultur
Zentrale Spielleutekommission
beim Bundesvorstand des DTSB der DDR