Der Tambour/Ausgabe 1983 07
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16. Jahrgang, Juli 83
Scan der Original-Ausgabe als PDF
Seite 1

Heute auf Seite 8:
Kreuzworträtsel...
... besonders für unsere Leipzig-Fahrer. Beim Knobeln wünschen wir viel Spaß!
Dessau-Report
Seiten 4 und 5
Vorfreude auf das Fest des Friedens und des Sportes
Seite 2

Post an uns
Stelldichein am hohen Netz
Kürzlich führten die Spielleute von Aufbau und Stahl Brandenburg ein gemeinsames Sportfest durch. Dabei dominierten spannende Wettkämpfe am Volleyballnetz, auf dem Fußballrasen. Während die Mädchen von Aufbau in zwei Sätzen (15:2 und 15:8) erfolgreich waren, schlugen sich die Aufbau-Jungen auf dem Feld nicht weniger achtbar. Mit 5:2 Toren siegte die Elf innerhalb der Spielzeit von zweimal 30 Minuten gegen die Stahl-Auswahl. Doch ob Sieg oder Niederlage — für beide Seiten klang dieses Fest bei einer gemütlichen Runde stimmungsvoll aus.
Ralf Lützens, Spielmannszug Aufbau Brandenburg
Ständig ist er für uns da

Am 30. April feierte unser Sektionsleiter Eberhard Andreä seinen 50. Geburtstag. Er ist immer für uns da, engagiert sich seit 20 Jahren als Fanfarenzugleiter und ist auch im KFA und BFA ehrenamtlich tätig. Vielleicht ist es über dem „tambour“ möglich, unserem Chef, der auf dem Foto links zu sehen ist, nachträglich noch einmal Glückwunsch und Dankeschön zu sagen.
Sektionsleitung des Fanfarenzuges BSG Greika Greiz
Anmerkung der Redaktion: Natürlich sind wir stets bereit, Glückwünsche zu veröffentlichen. Doch schöner wär’s schon, wenn sie rechtzeitig im „tambour“-Postkasten stecken.
Noch immer Vierzeiler...
Auch uns hat der Vierzeiler-Wettstreit von der Jahresendausgabe gut gefallen. Nun kommt aber wohl mein Text zu spät? Er lautet: ... doch immer nur der letzte Mann, das stinkt selbst uns’ren Meier an. Und somit er sich emsig müht, das Turn- und Sportfest schließlich zieht.
Dagmar Klimpel, Spielmannszug der BSG DEFA Babelsberg
Gefällt der „tambour“-Redaktion mein Vierzeiler? — Hörst du vom Nachbar rhythmische Geräusche, daß ist der Meier auf seiner Pfeife. Ins Instrument bläst er aus voller Brust, er übt fürs „VII.“ — ein Hochgenuß.
Karl Uhle, 7401 Haselbach
Anmerkung der Redaktion: Leider ist der Wettstreit nun wirklich abgeschlossen. Doch zum Jahresende lassen wir uns wieder etwas ähnliches einfallen.
Jeder gibt sein Bestes
Im Oktober ’78 wurde unser Fanfarenzug an der POS Otto-Grotewohl ins Leben gerufen. Momentan zählen wir 65 Mitglieder und haben uns das Ziel gestellt: Jeder gibt sein Bestes! Kann der „tambour“ nicht auch einmal unser Kollektiv auf einer seiner Seiten vorstellen?
Edelmann, Sektionsleiter der BSG Chemie IW Ilmenau
Anmerkung der Redaktion: Er kann! Das wäre doch was für die Ausgaben nach unserem Sportfest...
2. Sekretär lud ein
Wie sich der Übungsverband Spielleute auf das „VII.“ in Leipzig vorbereitete, darüber berichtete sein Leiter Rainer Eidenschink am 12. Mai dem 2. Sekretär der Bezirksleitung Halle der SED, Walter Kitzing. Er würdigte vor allem die große Unterstützung, die die Stadt Dessau dem Übungsverband erweist, dessen letzte Vorbereitungsetappe auf das Fest mit über 4 000 Mitgliedern im Juli vollzogen wird.
Walter Kitzing dankte während des Gesprächs, an dem Manfred Junge, Vorsitzender des DTSB-Bezirksvorstandes, und Heinz Rühlich, Mitglied des Rates des Bezirkes, teilnahmen, für die hervorragende Einsatzbereitschaft und wünschte den Spielleuten viel Erfolg. Von seiten des Übungsverbandes nahmen weiterhin an diesem freundschaftlichen Gespräch teil: Uwe Klein und Rolf Wittsack, Stellvertretende des Leiters des Übungsverbandes, Rolf Lorenz, Leiter des Gestalterkollektivs, und Elke Härter, Beauftragte der FDJ.
Neue Ruf-Nummer!

Ab sofort ist die „rtambour“-Redaktion montags bis freitags (8 bis 16 Uhr) unter der neuen Ruf-Nummer
Berlin 2 21 20 oder
Berlin 2 21 2421
zu erreichen. Die Privat-Telefonnummer hat sich nicht geändert.
In eigener Sache

Ein beinah unscheinbares Heftchen liegt vor mir. Orange und weiß ist der Umschlag gehalten, im kräftigen Schwarz jener Eindruck mit dem gewichtigen Wort: Wahlordnung.
Diese 16 Seiten werden gleich mir in den kommenden Wochen und Monaten nun viele Freunde des Sports in die Hände nehmen. Der Grund? — Laut Beschluß der 12. Tagung des DTSB-Bundesvorstandes, die am 9. Dezember letzten Jahres in der DDR-Hauptstadt zusammentrat, stehen die Wahlen in unserer Sportorganisation ins Haus. Oder konkreter: die Wahlen mit Rechenschaftslegung und Neuwahl der Vorstände, Leitungen und Revisionskommissionen. Am 1. September dieses ereignisreichen Sportjahres fällt gewissermaßen der (Wahl-) Startschuß und mit dem VII. Turn- und Sporttag des DTSB vom 18. bis 20. Mai 1984 erleben wir den Höhepunkt dieser gewichtigen Wahlzeit.
Ohne Prophet zu sein: Durch das VII. Turn- und Sportfest und die IX. Kinder- und Jugendspartakiade wird zusätzlich Schwung, Elan ausgehen, die auch uns in den Sektionen zu neuen Taten beflügeln sollte. Dies kann auf vielerlei Ebenen sichtbar werden. So denken wir daran, die Wahlen zu einem breiten Erfahrungsaustausch zu nutzen, der sich auch auf den Seiten des „tambours“ niederschlagen kann. Wer also hat gute Kenntnisse in der Mitgliedergewinnung, bei der Ausbildung von Übungsleitern oder in der Gestaltung der freien Zeit? Was für Hinweise gibt es, um den Massencharakter von Körperkultur und Sport auch in den Spielleute-Sektionen weiter auszuprägen? Wie packt man es, das Niveau im Training zu steigern? — Fragen, Fragen — sie interessieren. Und erst recht die Antworten dazu.
Antwort wollen wir gleich geben, wann in den Sektionen gewählt wird. Die zentrale Vorgabe heißt: 1. September bis 30. Oktober 1983. Doch gut beraten sind jene Sektionen, die nicht erst bis zum Halali warten, sondern sich zeitig zusammensetzen, um über den künftigen Weg, die künftige Leitung zu beraten.
„tambour“-Redaktion
Seite 3
Aktuelle Information der Kommission Technik
Pflicht-Repertoire 1984
für Spielmannszüge Erwachsene und Nachwuchs
- Spielmannszug/Erwachsene; Sonderklasse; Hornmärsche bzw. Hornflötenmärsche: Frohe Klänge — Gruß aus Bernburg — Mit vereinten Kräften — Turnertreue; Flötenmärsche: Radetzkymarsch — Caskaldomarsch — Musicy-musicy — Regimentsgruß — Fichtemarsch; Leistungsklasse I; Hornmärsche bzw. Hornflötenmärsche: Frohe Klänge —Turnertreue; Flötenmärsche: analog Sonderklasse; Leistungsklasse II; Hornmarsch: Frohe Klänge; Flötenmärsche: Caskaldomarsch — Mussicy-musicy — Regimentsgruß — Fichtemarsch; Leistungsklasse III: kein Hornmarsch; Flötenmärsche: analog Leistungsklasse II; Allgemeine Klasse: kein Hornmarsch; Flötenmarsch: Regimentsgruß.
- Spielmannszug/Nachwuchs; Sonderklasse; Hornmarsch: Frohe Klänge; Flötenmärsche: Radetzkymarsch — Musicy-musicy — Regimentsgruß; Leistungsklasse I; Hornmarsch: Frohe Klänge; Flötenmärsche: Radetzkymarsch — Regimentsgruß; Leistungsklasse II; Hornmarsch: Frohe Klänge; Flötenmarsch; Regimentsgruß; Allgemeine Klasse: kein Hornmarsch; Flötenmarsch: Regimentsgruß.
Rolf Lorenz, Vorsitzender der Kommission
Fragen an den „tambour“

Wir alle freuen uns schon auf die Leipzig-Tage. Kann die „tambour“-Redaktion einmal mitteilen, wann wir Spielleute zum ersten Mal bei einem Turn- und Sportfest aufgetreten sind?
Gabi Rautenhuber, 1500 Potsdam
Wir haben in alten Zeitungen geblättert und das Sportverlag-Archiv beinah umgestülpt. So entdeckten wir in der „Sportecho“-Ausgabe vom 20./21. August 1954 folgende Notiz: „Zum I. Turn- und Sportfest stehen nun die Musik- und Spielmannszüge fest. Insgesamt treten 64 Gruppen mit 1808 Mitgliedern in Leipzig auf. Davon sind fünf Blasorchester mit 131 Aktiven dabei, 28 Spielmannszüge mit 828, 25 Schalmeienorchester mit 673 und sechs Fanfarenzüge mit 175 Mitgliedern.“
In Leipzig werde ich unbedingt das Sportmuseum besuchen, das sich unmittelbar in der Dammkrone des Zentralstadions befindet. Könnt ihr mir mitteilen, wieviel Museen des Sports in unserer Republik existieren?
Thomas Buringer, 1140 Berlin
In der DDR gibt es sechs Sportmuseen und sporthistorische Gedenkstätten. Diese Stätten zur Geschichte von Körperkultur und Sport befinden sich in Berlin, Leipzig, Freyburg an der Unstrut, in Lanz (Kreis Ludwigslust) sowie in Oberhof (Wintersport-Museum) und Waltershausen/Schnepfenthal im Kreis Gotha. Die GutsMuths-Gedenkstätte in Schnepfenthal wurde 1959 anläßlich des 200. Geburtstages des bedeutenden Körpererziehers eröffnet und 1974 neu gestaltet.
Zwei Jubilare
Lok Mühlhausen und der Hoyerswerdaer Fanfarenzug hatten „runde“ Feste/ Beide Kollektive zählen zur Spitzenklasse

15 JAHRE JUNG ist die Spielleute-Sektion von Lok Mühlhausen. Im April wurde in der Mensa der Pädagogischen Hochschule gefeiert. Hervorgegangen aus dem Spielmannszug der Mühlhausener Kirmesgemeinde Zöllnergasse mit Walter Müllverstedt, dem Aktivisten der ersten Stunde, an der Spitze, trat das Kollektiv 1968 geschlossen dem DTSB bei. Durch zielstrebige Arbeit und großem Engagement gelang der „Mannschaft“ der Einzug in die Sonderklasse und gehört somit zu den Spitzenkollektiven. Anläßlich der Festveranstaltung wurden die Lok-Spielleute mit der Artur-Becker-Medaille in Bronze ausgezeichnet. Günther Würfel, der Mitbegründer und heutige Sektionsleiter, erhielt den Titel „Aktivist“. Weitere Auszeichnungen bekamen Hans-Jürgen Zieger (Aktivist), Hans-Jürgen Fischer (DTSB-Ehrennadel in Silber), Dagmar Höch und Michael Junker (Jungaktivisten) sowie Martina Höch, Gabriele Schiefer, Wilfried Ochsenfarth, Roland Eisenhardt und Mario Grüner (DTSB-Ehrennadel in Bronze). An der Festveranstaltung nahmen auch die Gäste der Spielmannszüge von Oberlichtenau, Dynamo Halle, Stahl Hettstedt und aus Aschersleben teil. Helmut Mey

20 JAHRE JUNG sind die Hoyerswerdaer vom 170köpfigen Fanfarenzug um Dieter Kjesa. Im April hatten die Spielleute ihr großes Jubiläum — ein Grund mehr, auch im „tambour“ darauf einzugehen. Verspätet, gewiß, doch wohl nicht zu spät, obwohl an dieser Stelle ruhig noch einmal der Hinweis gestattet ist, uns von der Redaktion rechtzeitig auf diese Jubiläen aufmerksam zu machen. Ein Brieflein genügt.
Doch zurück zu der Kjesa-Mannschaft, die bei der DDR-Meisterschaft „Silber“ holte und auch Träger der Becker-Medaille und des verpflichtenden Titels „Ausgezeichnetes Volkskunstkollektiv“ ist. Es spricht für die Wertschätzung, daß Hoyerswerda im kommenden Jahr Ausrichter der DDR-Meisterschaft ist. „Dann wollen wir auch der Öffentlichkeit zwei neue Märsche vorstellen, die Andreas Wagner, ein 18jähriger junger Mann aus unserem Zug, komponiert hat“, erklärte der engagierte Dieter Kjesa, der den Fanfarenzug seit seiner Gründung leitet. Diese beiden Märsche haben einen Schwierigkeitsgrad von 4,0. Da können wir nur gespannt sein...
Seiten 4 & 5
„tambour“-Interview mit dem Leiter des Übungsverbandes Rainer Eidenschink. Sein Resümee:
Alles klar! Es kann losgehen!

Dessau, Mekka der Spielleute. Im Mai bereite man sich dort erneut auf das Nationalfest von Körperkultur und Sport vor, nutzte die Ferienzeit zum fleißigen Üben. Nicht anders nun im Juli, kurz vorm „VII.“. Der „tambour“ hatte Gelegenheit, mit RAINER EIDENSCHINK, den Sektorenleiter im DTSB-Bundesvorstand und Chef des Übungsverbandes Spielleute, ein Gespräch zu führen. Die Palette der Fragen war vielseitig...
- Mit dem Mailager in Dessau wurde die musikalische Vorbereitung auf das „VII.“ abgeschlossen. Welches Resümee können Sie ziehen?
Unsere Spielleute übten in 17 Trainingslagern, davon zehn allein in Dessau. Außerdem wurden weitere Lehrgänge und Beratungen organisiert, die alle einem Ziel untergeordnet waren: Zum Fest das Beste bieten. Ich glaube, daß alle Kollektive leidenschaftlich und mit großem Engagement ihr Pensum absolvierten und gut vorbereitet nach Dessau und dann nach Leipzig fahren.
- Im Mailager wurden in Dessau liebe Gäste begrüßt...
Ja, Hilmar Krebs zum Beispiel, der stellvertretender Leiter des Organisationsbüros und Leiter der Abteilung Sportschau und Abschlußveranstaltung ist. Außerdem konnten wir eine Delegation des DTSB-Bundesvorstandes empfangen, an dessen Spitze unser Freund und Partner Werner Höpfner, stellvertretender Abteilungsleiter Propaganda/Kultur. Die Genossen der Arbeitsgruppe in Dessau waren, das ist klar, „Stammgäste“ bei uns.
- Was sagen die Choreographen zum Niveau?
Für sie war das Mai-Trainingslager eine erste Bestätigung in der Praxis. Rolf Lorenz als Chef des Gestalterkollektivs zeigte sich beim Training der Fanfarenzüge sehr zufrieden. 75 Prozent der Choreographie, so schätzen wir sachlich ein, werden von den Mitgliedern der Fanfarenzüge beherrscht.
- In Dessau, das betonten Sie bereits, gibt es zahlreiche Mitstreiter, Partner, Paten...
... verläßliche Partner, das will ich unterstreichen. So konnten wir die Beziehungen zu unserem Patenbetrieb, dem VEB Waggonbau, festigen. Wir haben den Großbetrieb besucht, hatten Gespräche mit der Betriebs- und Parteileitung und waren von den hohen Produktionsleistungen und der Sauberkeit im Werk sehr angenehm überrascht.
- Wir hörten auch von einem Forum beim OB!
Thea Hauschild ist seit 20 Jahren Oberbürgermeister der Stadt Dessau. Sie empfing eine Spielleute-Delegation im Rathaus und konnte Wissenswertes über die 770jährige Geschichte ihrer Stadt mit all dem Schönen und Problemen berichten. Und da gerade von Foren die Rede ist — auch Horst Jankhöfer, der heute Übungsleiter beim Handball-Oberligakollektiv von ZAB Dessau ist und zigfacher Nationalspieler war, zählte zu unseren Gesprächspartnern.
- Wobei wir bei der Freizeitgestaltung angelangt wären. Dessau im Mai, Dessau im Juli — da gibt es doch sicher viele Zusammenhänge?
Gewiß, denn im Mai lockten Disko, Schwimmveranstaltungen, Sportwettkämpfe. Das wird im Juli nicht anders sein — im Gegenteil, die Palette in der freien Zeit ist weitaus größer.
- Im „tambour“ haben wir schon darüber berichtet, daß auch für die medizinische Betreuung gesorgt ist. Wurde Dessau nun auch ein Mekka der Ärzte, Schwestern, DRK-Helfer?
Natürlich haben auch sie beraten. Verbandsarzt Dr. Ulrich Levin hatte seine Kollegen zwei Tage in Dessau zusammen. Auch von dieser Seite ist alles klar. Es kann losgehen!
Das Gespräch führte Jörg Kotterba
Dessau gestern — Dessau heute
Im Mai-Trainingslager wurden diese Bilder auf das Zelluloid gebannt. Dessau gestern. Sie könnten ebenso in diesen Julitagen „geschossen“ sein. Dessau heute. Was sie widerspiegeln sind Trainingseifern, Vorfreude aufs Fest, Lust am Spiel.