Der Tambour/Ausgabe 1983 06

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16. Jahrgang, Juni 83

Scan der Original-Ausgabe als PDF

Seite 1

  • 3 Dessauer Impressionen
  • 6 Heiße Leser-Diskussion
  • 7 Musikalisches Spektrum

Hohe Noten-Frühlingsmelodien

Dieser Sportfest-Frühling hat es auch für uns Spielleute in sich. Um Noten stritt man allerorten — bei den Bezirksleistungs-Vergleichen. Die Frankfurter (Foto links) machten den Anfang. Und musikalisch geht es nicht nur in Potsdam zu, wo das Foto rechts „geschossen“ wurde. Ort der Aufnahme: Waldstadt; Geschehen: Bezirksfinale Cross der Jugend. Bei so manchen Höhepunkten erklingen Frühlings- (Sportfest) Melodien.

Seite 2

Post an uns

STICHWORT: SIGNALHORN

Auch im Raum Dessau zu finden?

Mit besonderem Interesse habe ich den Artikel „Dieses Signalhorn“ auf der Seite 2 des Märzheftes gelesen. In diesem Zusammenhang kann ich euch mitteilen, daß der Spielmannszug des Roten Frontkämpferbundes, Ortsgruppe Dessau, ein starker Zug von über 60 Spielleuten mit diesen Hörnern war. Ich kann mich noch recht gut an den hellen Klang dieses Horns erinnern und auch darüber, daß ein Zusammenspiel mit anderen Zügen nicht möglich war, da entweder ohne Aufsatzbogen oder mit G-Bogen geblasen wurde. Das war in den Jahren 1926/27. Vielleicht sollte man im Raum Dessau nachforschen, ob es eventuell noch Veteranen der Spielleutebewegung gibt, die sich an den genannten Spielmannszug und an die Signalhörner erinnern.

H. Hoffmann, Leiter des SZ Seehausen/Altmark

Anmerkung der Redaktion: Es wäre schön, wenn aus Dessau und Umgebung ein Echo ertönen würde.

ZUM THEMA REDAKTIONS-KOLLEGIUM

Wer wird ehrenamtlicher „tambour”-Redakteur?

Natürlich wollen wir alle, daß unser „tambour“ aktuell und informativ bleibt. Mitmachen — so heißt unsere Devise. Deshalb erkläre auch ich mich wie Bodo Faustin („tambour“, Heft 5/83) bereit, am ehrenamtlichen Redaktions-Beirat mitzuwirken.

Dieter Frackowiak, Fanfarenzug der ASG Vorwärts Strausberg

Anmerkung der Redaktion: Tatsächlich haben wir die Bildung eines „Kollegiums“ nicht aus dem Auge verloren — im Gegenteil. Uns würde freuen, wenn sich noch mehr Spielleute bereiterklären, Mittler zwischen Redaktion und den einzelnen Kollektiven zu sein.

REKLAMATION, REKLAMATION

Der „tambour“ fehlt ...

Bei Überprüfung unseres „tambour“-Bestandes haben wir festgestellt, daß wir trotz Abonnement die Nummer 7/82 nicht erhalten haben.

Helmut Nicolai, 9116 Hartmannsdorf

Anmerkung der Redaktion: Wir sind „am Drücker“, um den „tambour“-Vertrieb vielleicht über den PZV zu organisieren. Wichtig ist vor allem, bei Änderung der Bestellmenge unabhängig von der vorgenommenen Einzahlung den Sektor Spielleute zu informieren, der für den Verteilerschlüssel verantwortlich zeichnet.

UND EIN DANKESCHÖN...

... aus 5806 Luisenthal

Vielen Dank für die „tambour“-Veröffentlichung im Januarheft auf den Seiten 2 und 3. Inzwischen ist das Material mit dem wertvollen Mitgliedsbuch aus dem Jahre 1919 wieder wohlbehalten eingetroffen. Recht herzlichen Dank dafür. Alle Spielleute von Traktor Luisenthal wünschen der „tambour“-Redaktion weiterhin viel Erfolg und schöne Zeilen.

Walter Triebel, 5806 Luisenthal

Abzeichen steht Kopf!

WER HAT ES NOCH ENTDECKT?

Recht vielen Dank für meine Veröffentlichung im „tambour“-Heft 3/83. Ihr habt jedoch das Foto mit dem Abzeichen von der Schirmmütze verdreht. Ein alter Arbeitersportler sieht das sofort! Das „T“ muß unten sein — es bedeutet: Wie im „Fichtemarsch“ froh, frei, treu!

Alfred Wollnick, 7816 Schipkau

„Hallo“ und „Guten Tag!“

... sagte die „tambour“-Redaktion an einem Apriltag in „unserer“ Druckerei in Döbeln , die ganz exakt „Typodruck, Zweigwerk der LVZ-Druckerei ‚Hermann Duncker‘ Leipzig, Bereich Döbeln“ heißt. Erstmals machten wir dort mit jenen Mitstreitern der schwarzen Zunft Bekanntschaft, die unseren „tambour“ wortwörtlich in die richtige Form, in das schmucke Kleid bringen. Wer es ist? Ganz rechts sitzt Petra Kobold, die auf ihrer Setzmaschine fleißig in die Tasten haut und vielleicht auch diese Zeilen aufs richtige Blei-Maß bringt. Neben ihr steht Dagmar Backofen, Brigadier, Chefin der Jugendbrigade „Carl von Ossietzky“. Der Herr im Hintergrund ist „unser Mann“, der oft per Telefon Berlin-Döbeln ein echter Verbündeter ist: Horst Otto, Produktionsleiter. Daneben: Birgit Wagner, auch nimmermüde Maschinensetzerin, Klaus Mündel, der Mann für Umbruch, Handsatz und allen Wehwehchen, für die der „tambour“-Redakteur (links) ab und an schon mal sorgt. An Ort und Stelle haben wir für das große Engagement der Mannschaft aus Döbeln schon „Danke!“ gesagt. Doch da die Spielleute-Schar bedeutend lautstarker ist, soll unser „Danke schön!“ auch in unserem Mitteilungsblatt den richtigen Ehrenplatz finden.

Seite 3

Damit alles klappt...

...gibt man sich in Dessau oft ein Stelldichein. Die Leitung des Übungsverbandes tagte Mitte April erneut, diskutierte die Konzeption des Übungslagers im Monat Mai, beriet den Entwurf des Übungsheftes der Musikschau, hatte die organisatorische Vorbereitung des Abschlußlagers mit allen Details „am Wickel“. Es ging schon „heiß“ her — die Schnappschüsse beweisen das...

In eigener Sache

Die Idee kam an, machte etliche der Ältesten unter uns neugierig und ließ die Spielleute von Traktor Canitz aus dem Sächsischen sogar zum Telefonhörer greifen. „Hallo, Berlin? — Ja, der ‚tambour‘-Aufruf“, erklang es aus der Ferne, „eine prima Idee. Unser Senior kommt.“ Und schon wurde der Name durchgegeben, das Geburtsjahr (1909!!!), die Anschrift...

Worum es ging, worum es geht? Im Märzheft hieß es in roten Lettern: „Hallo, Veteranen!“ — und weiter: „Das geht euch, nur euch an.“ — Und dann wurde ein, wir schreiben es mal so, kleiner Knüller mit Blickrichtung „VII.“ angeboten: ein Zug der Veteranen. Konkreter: Während des Festumzuges am 30. Juli soll vor dem Block der Altersturner in der Feststadt auch ein Kollektiv der Veteranen der Spielleutebewegung auftreten. Mit dem „Fichtemarsch“. Und da meldeten sich

Kurt Bibermann aus Borna, Jahrgang ’09, Instrument: Flöte;
Erich Keilack aus Gößnitz, Jahrgang 1900, Instrument: Flöte;
Kurt Kellner aus Leipzig, Jahrgang ’11, Instrument: Flöte;
Walter Nestler aus Kleinragewitz, Jahrgang ’14, Instrument: Lyra;
Günter Kürsten aus Perleberg, Jahrgang ’27, Instrument: Flöte I;
Willi Stegmann aus Lübbenau, Jahrgang ’11, Instrument: Flöte und Horn;
Alfred Wollnick aus Schipkau, Jahrgang ’10, Instrument: Flöte;
Rudolf Steinborn aus Golzow, Jahrgang ’12, Instrument: Flöte;
Walter König aus Lauchhammer, Jahrgang ’11, Instrument: Flöte und Horn.

Und ein Brief hat es verdient, auszugsweise veröffentlicht zu werden. Sein Absender: Wolfgang Wirth, 7980 Finsterwalde. Da ist zu lesen: „Bezugnehmend auf Euren Aufruf möchte ich mich vorstellen. Bin Baujahr 1927, seit meinem zehnten Lebensjahr Spielmann und noch aktiv in unserem Spielmannszug der BSG Motor Finsterwalde-Süd dabei. Ob ich schon zu den Veteranen zähle, müßt Ihr selbst entscheiden. In unserem Zug bin ich Sektionsleiter und mit Flöte und Horn am rechten Flügel zu finden.“

Die „tambour“-Redaktion, die ZSK, dankt herzlich für die Bereitschaft, zumal ganz sicher noch einige Teilnahmeerklärungen ins Haus flattern werden. Alle Mitstreiter erhalten rechtzeitig entsprechende Informationen. Bis dahin — in Leipzig, Juli ’83...


Wir erhielten die traurige Nachricht, daß unser langjähriges Mitglied und Mitbegründer des Spielmannszuges, unser Sportfreund

Genosse Wolfgang Richter

plötzlich und unerwartet für uns alle im Alter von 34 Jahren aus dem Leben gerissen wurde.

Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Die Spielleute der BSG Traktor Hasselfelde

Seiten 4 & 5

Vorfreude — schönste Freude!

Erwin Dietrich (LVB Leipzig)

„Als Gastgeber des ‘VIl.’ gehen wir natürlich besonders elanvoll an die Vorbereitung, zumal 24 Spielleute und drei Funktionäre unmittelbar am Fest teilnehmen dürfen. Am 14. Mai führten wir in der Alfred-Rosch-Kampfbahn unseren Bezirks-Leistungsvergleich durch und konnten da präsentieren, wie gut wir gerüstet sind.“

Helga Heerwig (Stahl Freital)

„43 Mädchen und weitere 30 aus der Nachwuchs-‘Mannschaft’ konnten ihre Fahrkarten für Leipzig erwerben. Das verpflichtet! Wir haben mit der Karl-Liebknecht-Oberschule Freital und dem Direktor Lothar Glöckner einen guten Partner gefunden. Dort ist unser Trainingsdomizil — denn üben, üben, üben heißt noch immer die Devise!“

Mario Bielig (SG Dynamo Halle)

„Unsere Sektion stellt 81 Leipzig-Fahrer, davon 42 aus dem Erwachsenen-Bereich. Zehn Übungsleiter engagieren sich, um echtes Sportfest-Niveau zu erreichen. Mittlerweile ist unsere Zahl der Spielleute auf über 140 angewachsen: 56 Erwachsene, 45Nachwuchs-Spielleute und etwa 40Neulinge. Wir haben allen Grund, optimistisch zu sein.“

LEIPZIGER Stadtnotizen

In elf Freiluftgaststätten sowie dem „Felsenkeller“ und „Haus Auensee“ wird während der Festtage die Versorgung aller Teilnehmer erfolgen. Am 21. und 22. Juli werden die liebevoll gestalteten Freiluftgaststätten bei Wohngebietsfesten von den Gastgebern auf ihre Bewährung getestet.

Während des Nationalfestes sind das Leipziger Sportforum und 62 weitere Sportstätten in Betrieb.

Für die medizinische Betreuung sorgen 1 300 Ärzte und Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes aus allen Teilen der Republik.

Die 72 000 Teilnehmer werden mit mehr als 100 Sonderzügen anreisen und auf sieben Bahnhöfen Leipzigs empfangen.

INFORMATIONEN

Die Mitglieder der BSG Lok Dresden haben sich für ’83 zur Aufgabe gestellt, im Sinne des Aufrufes des DTSB-Präsidiums zu wirken. Besonders stolz ist man, daß neben dem Bergsteigerchor„ Kurt Schlosser“ und der 35köpfigen Sportwerbegruppe auch das Blasorchester die Farben der BSG beim „VII.“ vertreten werden.

Siegmar Möller, Sektionsleiter des Fanfarenzuges der BSG Chemie Triptis, wurde vom Rat des Kreises für seine große Einsatzbereitschaft bei der Entwicklung und Förderung der Jugend in der Spielleutebewegung mit der Medaille „Für Verdienste im künstlerischen Volksschaffen der DDR“ ausgezeichnet. Auch die „tambour“-Redaktion gratuliert.

Die Grünanlagen vor der Gedenktafel anläßlich des 100jährigen Jubiläums der Lumpziger Spielleute im Juni 1980 pflegen die jungen Spielleute der Traktor-BSG. Jede gute Tat wird in ein Wettbewerbsbuch eingetragen, das von den Mädchen und Jungen seit August vorigen Jahres geführt wird.

Annemarie Pester, die 1. Sekretärin der FDJ-Bezirksleitung Leipzig, hat an den BFA-Vorsitzenden Spielleute, Erwin Dietrich, einen Brief des Dankes geschrieben. Darin heißt es: „Die 15. Bezirksdelegiertenkonferenz der FDJ ... gestaltete sich zu einem Höhepunkt im gesellschaftlichen Leben unseres Bezirkes. An diesem Erfolg hat die aktive Hilfe und Unterstützung unserer bewährten Partner beigetragen. Wir möchten uns auf diesem Wege sehr herzlich für Deinen persönlichen Beitrag zum Gelingen der 15. Bezirksdelegiertenkonferenz bedanken.“

Er verkündete

Eine prima Visitenkarte

In Frankfurts Messehalle 1 war er die Nummer 1: Dieter Frackowiak, engagierter Mann aus Strausberg, nun Hallensprecher beim Bezirks-Leistungsvergleich (Foto). Er sorgte gleichfalls für den reibungslosen Ablauf der Wettkämpfe, informierte, war sachkundig und aussagekräftig. Auch gegenüber der „tambour“-Redaktion, die insbesondere das Allerneueste vom Fanfarenzug der ASG Vorwärts Strausberg wissen wollte. Unser Block füllte sich — hier unser Kurz-Stenogramm:

  • Der Fanfarenzug besteht mittlerweile aus 136 Mitgliedern; jeder 5. davon ist in Besitz einer Übungsleiter-Qualifikation;
  • Acht Hochtrommler und 54 Bläser sind beim „VII.“ in Leipzig dabei;
  • Bei der Bezirksspartakiade ’82 wurde die Goldmedaille erkämpft;
  • 650 Mark sind bei VMI-Einsätzen erarbeitet worden — 595 Mark gingen auf das Sportfestkonto;
  • 17 Sportfreunde erwarben innerhalb der „Spartakiade- und Sportfeststafette“ die Übungsleiter-Qualifikation;
  • Alle FDJler des Zuges schafften die Bedingungen für das „Abzeichen für gutes Wissen“ ;
  • 2 Sportler wurden Kandidat der SED;

Na, diese Bilanz kann sich schon sehen lassen! Was haben andere Kollektive so zu bieten?

Erster Bezirks-Leistungsvergleich fand in Frankfurt (Oder) statt:

Da war Sportfestluft zu spüren...

Frankfurt, die immer attraktiver werdende Metropole am Oderstrom, hatte seinen großen Tag. Ein Stelldichein des Sports, das XI. Bezirks-Volkssport-Treffen, stand an jenem vorletzten Aprilsonntag auf dem Programm. Und 15 000 kamen.

Ein Farbtupfer im kunterbunten Geschehen zwischen dem „Stadion der Freundschaft“ an der Oderallee und dem Sport- und Messezentrum draußen in Westkreuz: der Bezirks-Leistungsvergleiche der Spielleute. In der Messehalle Nummer 1 spielten die Mitstreiter aus Schwedt, Seelow, Eisenhüttenstadt, Tantow, Eberswalde, Britz und Strausberg sowie — außer Konkurrenz — aus Neustrelitz (Bezirk Neubrandenburg) auf. „Mit dem Niveau sind wir zufrieden“, resümierte dann auch BFA-Vorsitzender Manfred Kirstahler, „vor allem unsere zum Sportfest berufenen Kollektive zeigten Bestes.“

Zu diesen Leipzig-Fahrern zählen die Strausberger vom Fanfarenzug der ASG Vorwärts und die Schwedter, allen voran der Nachwuchs-Spielmannszug. Beide zeigten, daß es auch im Oderbezirk in Sachen Qualität und Quantität mit (Sportfest-) Meilenschritten vorangegangen ist. Das offenbarte sich augenscheinlich, als die Kampfrichter aus Potsdam, in Regie von Hauptkampfrichter Kurt Degner (Foto Mitte), in die Punkt-Kiste griffen — und 56,05 (für die Strausberger) und gar 56,45 (Bezirksrekord) für die Schwedter zogen.

So war in Frankfurts Messehalle 1 mehr als nur ein Hauch von Sportfest-Luft zu spüren. Das große Fest, unser aller Höhepunkt, ist nun nicht mehr fern. J. Ko.

ERGEBNISSE:

SZ/N: PCK Schwedt 56,45 P., Stahl Eisenhüttenstadt 32,70;

SZ/E: PCK Schwedt 54,55 SZ/M: Eberswalde 50,70; FZ: ASG Vorwärts Strausberg 56,05, Seelow 41,85, Neustrelitz (außerKonkurrenz) 50,25; SK: Britz 47,65, Tantow 42,65.

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