Der Tambour/Ausgabe 1982 04
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15. Jahrgang, Nummer 4
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Seite 1
HEUTE AUF SEITE
- 2 Leiter des ÜV gab Interview
- 3 Pflichtrepertoire für die Bezirkswettkämpfe 1983
- 4 Bezirksmeisterschaften 1982 auf einen Blick
Redaktion „der tambour“ dabei
Auf dem Weg nach Leipzig ’83
■ Aktuelle Berichte von den letzten Etappen
■ Schlußspurt muß überall angesetzt werden

Die letzten Etappen in Richtung Turn- und Sportfest werden nun überall in Angriff genommen. Der Schlußspurt fordert von allen Einsatzbereitschaft, Fleiß und hohe fachliche Leistungen.
Wie sich die Spielleute auf den Höhepunkt Leipzig ‘83 zielgerichtet und erfolgreich vorbereiten, darüber wird „der tambour“ in seinen nächsten Ausgaben aktuell und umfassend berichten.
Wir beginnen heute mit einem Interview, das der Leiter des Übungsverbandes und Sektorenleiter Spielleute im DTSB-Bundesvorstand, Sportfreund Rainer Eidenschink gewährte.
Lesen Sie dazu unseren Beitrag auf dieser Seite (oben rechts) und auf Seite 2.
Der Erfolg braucht viele kluge Köpfe und fleißige Hände
REDAKTION: „Sportfreund Eidenschink, noch sind es 11 Monate bis zum VII. Turn- und Sportfest der DDR. Wie schätzt der Leiter des Übungsverbander Spielleute den Gesamtstand der Vorbereitungen zum jetzigen Zeitpunkt ein?“
R. EIDENSCHINK: Gute Bewertungsmaßstäbe und echte Leistungsvergleiche mit einem ausgezeichneten musikalischen Niveau, aber auch unvergeßliche Erlebnisse auf dem Weg nach Leipzig waren die diesjährigen DDR-Meisterschaften in Premnitz, Potsdam, Neugersdorf und Oberlichtenau. Die Aufstiegsturniere, Meisterschaften der Bezirke und nicht zuletzt die Übungslager im Februar und Mai gaben uns die Gewißheit, daß wir mit unseren Spielleuten das Anliegen des Sportfestes und der Spartakiade aktiv unterstützen werden.
Die hohen Anforderungen in der Musikschau und an das sonstige Mitwirken sind gewissermaßen Ausdruck des Entwicklungsstandes unserer besten Klangkörper und sollen der Spielleutebewegung weitere Impulse verleihen.
Neben der Konzipierung des musikalischen Beitrages sind wir natürlich auch in anderen Bereichen vorangekommen. So beispielsweise mit der Auswahl der Freizeit- und Vorführbekleidung, der Bereitstellung von Instrumenten und Ausrüstungen sowie der Festlegung des Abschlußlagers 1983, das in Dessau stattfindet.
Ausgewählt und zum größten Teil vertraglich gebunden sind die Quartiere und Versorgungseinrichtungen in Dessau und Leipzig sowie die Übungsplätze in Dessau.
Fortsetzung auf Seite 2
Berufungen in die ZÜG
In die „Zentrale Übungsleitergruppe der Nachwuchsspielmannszüge“ wurden mit sofortiger Wirkung berufen:
Knut Simmang, Radeberg; Torsten Path, Pritzwalk; Heiko Steingräber, Brandenburg; Stefan Winter und Heiko Schick, Perleberg; Petra Winkelmann und Ines Gaodicke; Mittenwalde, Sabine Robst und Annett Kaufhold, Geraberg; Silke Klöppel, Altenburg; Ellen Große und Tilo Schöne, Großdrebnitz; Karsten Börner, Zabeltitz; Ines Rockstroh und Katrin Hujer, Freital, Silvia Reinicke, Aschersleben, Annett Fritzke und Undine Nadolski, Lübbenau.
Wir wünschen diesen Sportfreundinnen und Sportfreunden in ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit viel Erfolg.
Seite 2
Der Erfolg braucht viele kluge Köpfe und fleißige Hände
„tambour“— Interview mit dem Leiter des ÜV Spielleute, Sportfreund Rainer Eidenschink
Fortsetzung von Seite 1

Gegenwärtig schließen wir die Kaderauswahl für die Leitungsbereiche und die musikalische Ausbildung ab und haben sozusagen in erster Lesung die Berufungsstärke aller teilnehmenden Klangkörper ermittelt.“
REDAKTION: „Welche grundsätzlichen Erfahrungen und Schlußfolgerungen von 1977 fanden bei der Vorbereitung für 1983 Berücksichtigung?“
R. EIDENSCHINK: „Ich könnte die Frage kurz beantworten und sagen, daß das Bewährte und die vielen guten Ergebnisse die Grundlage für unser Vorhaben waren und sind.
So die langfristige Auswahl, Diskussion und praktische Erprobung der Musikschau und die Berufung jener Kader in die Leitung des Übungsverbandes und das Gestalterkollektiv, von denen wir eine einsatzbereite und schöpferische Arbeit erwarten.
Wir haben die Struktur des Übungsverbandes und die Leitungsbereiche — ausgenommen die Bildung eines Sonderverbandes — mit bewährten Dokumenten und Plänen entsprechend der „77er“ Erfahrungen aufgebaut.
Was sich immer bewährt, ist der enge Kontakt zu unseren Sektionen und Fachausschüssen sowie die planmäßige und kameradschaftliche Zusammenarbeit mit den Abteilungen im DTSB-Bundesvorstand und den Bezirks- bzw. Kreisvorständen des DTSB der DDR.
Mit dem Organisationsbüro in Leipzig stehen wir in ständiger Verbindung.“
REDAKTION: „Gibt es Reserven Sportfreund Eidenschink, und was ist nach Deiner Meinung in den nächsten Monaten zu ihrer Ausnutzung vorrangig zu tun?“
R. EIDENSCHINK: „Es wäre zu schön und zu einfach, die Musik auszuwählen, die Choreografie zu gestalten und beides nie mehr verändern zu müssen. Oder alle erforderlichen Kader zu finden und so einzusetzen, wie man sich das vorstellt. Ganz zu schweigen von den vielfältigen Organisationsproblemen, wobei ich nicht nur an die Kleidung, den Transport und die Verpflegung denke, sondern auch an die Noten, die nächsten Übungslager. Wo liegen unsere Reserven?
1. Alle Sektionen sollten regelmäßig und effektiver ihre Übungsstunden durchführen und die Initiativen in der „Sportstafette 83“ abrechenbar festlegen. Jeder Teilnehmer an der Musikschau muß zum Abschlußlager in Dessau optimal vorbereitet anreisen, d. h., die Sportfreunde müssen die Musik drauf haben“.
2. Wir müssen mehr tun, um unseren Klangkörpern in den Bezirken und Kreisen durch die festgelegten Beauftragten und allen zur Verfügung stehenden Kräften direkte politsch-ideologische und musikalisch-technische Unterstützung zu geben und die Aufgabenerfüllung zu kontrollieren.
3. Die Kommissionen der einzeinen Genres, die zu Teilverbandsleitungen umstrukturiert wurden, sollten die spezifischen Beratungen im Oktober 1982 mit allen Kollektivleitern gründlichst vorbereiten, um mit einer allseitigen Information und gründlichen Aussprache die letzte Phase der Festvorbereitung einzuleiten.
4. Die Arbeit in vielen Bereichen muß exakter durchdacht und noch langfristiger geplant sein. Das betrifft beispielsweise die Übungslager und Lehrgänge. Das gilt für Freistellungen, die Notenbereitstellung und die Planung des Tagesablaufes — des richtigen Verhältnisses zwischen Übungsbetrieb und sinnvoller Freizeit.
Dabei möchte ich unterstreichen, daß Forderungen, wie sie die 4. Tagung des ZK der SED stellt, auch in unserem Wirken unbedingt berücksichtigt werden müssen.“
REDAKTION: „Der Übungsverband hat allerhand und verzweigte Partnerbeziehungen schaffen müssen und können, um die vielfältigsten Aufgaben zu lösen. Wie steht es um den Wert und die Realisierung der Zusammenarbeit?“
R. EIDENSCHINK: „Der Bezirk Halle ist Leitbezirk für unseren Übungsverband. Und genau die Erinnerung an die hervorragende Gastfreundschaft der Dessauer zur Vorbereitung der Spielleute auf die X. Weltfestspiele im Jahre 1973 war Anlaß, dieses über 100 000 Einwohner zählende Zentrum der Arbeiterklasse erneut den Spielleuten zugänglich zu machen.
Man muß sagen, durch die Genossen der SED-Kreisleitung, des Rates der Stadt, des VEB Waggonbau, der Schulen, Betriebe und Massenorganisationen wird umsichtig und hilfsbereit an der Erfüllung unserer Aufgaben mitgearbeitet.
Schwerpunkt in Dessau ist natürlich das Abschlußlager für alle Musikschauteilnehmer. Eine Arbeitsgruppe unter Leitung des 1. Stellv. des Oberbürgermeisters, Genossen Klaus Franke, aus bewährten Leitungskadern der Stadt bestehend, packt bereits kräftig zu.
Alle erforderlichen Beschlüsse unserer Vorbereitungen und der notwendigen Unterstützung werden vom Sekretariat des DTSB-Bezirksvorstandes Halle zusammengefaßt. Der Vorsitzende, Sportfreund Manfred Junge, ist uns ein wertvoller Partner. Das ist auch vom Stadtbezirk Leipzig-Mitte und dem VEB Metalleichtbaukombinat Leipzig zu sagen. Mit den Leipzigern ist die vertragliche Festlegung noch ausstehend, weil sich noch einige Probleme ergeben.
Mit großem Fleiß arbeiten alle Betriebe, die unsere Bekleidung, Instrumente und Ausrüstungen produzieren.
Die gemeinsamen Bemühungen aller Partner und der Bezirks- und Kreisvorstände aller Bezirke, der zunehmende Fleiß und die hohe Einsatzbereitschaft in unseren Sektionen unterstreichen die Worte des Vizepräsidenten B. Orzechowski in seinem Referat auf der 11. Bundesvorstandsitzung des DTSB der DDR, „..., daß eine gute, überlegte und plangerechte Arbeit geleistet wird.“
REDAKTION: „Sportfreund Eidenschink, noch eine kurze Bemerkung zu dem Teilnehmerkreis. Wer kann Teilnehmer am VII. werden?“
R. EIDENSCHINK: „Im Beschluß des Sekretariats des Bundesvorstandes des DTSB der DDR vom 22. Oktober 1981 haben wir langfristig die Kollektive ausgewählt und festgelegt, die die Genres der Spielleutebewegung zum VII. Turn- und Sportfest der DDR 1983 würdig vertreten sollen. Sie werden zu den 70 000 Teilnehmern gehören, die den hohen Stand von Körperkultur und Sport in der DDR nachweisen. Der Beschluß ist allen BFA-Spielleuten bekannt. Mit Abschluß der zentralen Wettkämpfe 1982 (Ende August) ist die Berufung aller Kollektive mit konkreter Stärke vorgesehen.
Berufen werden dann auch im III. Quartal dieses Jahres jene Sportfreunde, die als Leitungskader, Übungsleiter und Organisatoren aktiv tätig sein sollen.“
REDAKTION: „Abschließend ein Wort zu den Wettkämpfen 1983. Wird es Veränderungen geben?“
R. EIDENSCHINK: „Auf jeden Fall. 1983 werden nur Bezirkswettkämpfe ausgetragen, die bis zum 1. Juni 1983 abzuschließen sind. Das hat die ZSK beschlossen und den Beschluß kann man in „der tambour“ 3/82 nachlesen.
Vielleicht darf ich in diesem Zusammenhang mitteilen, daß für die zentralen Wettkämpfe ab 1984 bereits Bewerbungen aus Ringleben, Mühlhausen, Hoyerswerda, Osterfeld und Ziegelrode vorliegen. Eine gute Sache, die unser Bemühen um langfristige Orientierungen unterstützt.“
REDAKTION: „Herzlichen Dank, Sportfreund Eidenschink für diese informativen Ausführungen. Wir wünschen Dir und den Leitungsfunktionären in engster Verbindung mit den vielen Kollektiven alles Gute in der weiteren Vorbereitung und für Leipzig ‘83 viel Erfolg.“
Seite 3
Pflichtrepertoire für die Bezirkswettkämpfe 1983

Wie bereits in der Ausgabe 3/82 vermerkt, veröffentlichen wir heute das Pfichtrepertoire für die im kommenden Jahr auszutragenden „Bezirksvergleiche“ — für alle zum VII. Turn- und Sportfest berufenen Klangkörper — und Wettkämpfe um den „Bezirksbesten“ — für alle nichtberufenen Kollektive — der Spielleute aller Genres.
SPIELMANNSZÜGE / Erwachsene — berufene Kollektive
Sonderklasse / Leistungsklasse I / Leistungsklasse II
- Mit vereinten Kräften
- Melodien aus Freundesland — Teil I
- Salut Moskau
- Kosakenpatrouille
- Melodien aus Freundesland — Teil II
- Julischka
- Blasmusik
- Melodien aus Freundesland — Teil III
- Samba Havanna
- Yellow submarine
- Im grünen Wald
- Radetzky-Marsch mit Fußmarsch
Die Wertung erfolgt entsprechend der WKO mit folgenden Ergänzungen:
- 3 Titel aus der Folge 1 bis 7 werden ausgelost
- bei Auslosung der Titel 1 und 7 von drei Losen werden nur diese beiden Titel gespielt (der dritte gezogene Titel entfällt)
- An- und Abriß ist bei jedem zu spielendem Titel erforderlich
- Auf- und Abnahme der Instrumente zu den Titeln: Abnahme aller Instrumente mit Ausnahme der kleinen Trommel
- Spiel aller Titel im Stand
- Stellformation nach freier Wahl (Konzertstellung oder Marschformation)
- Ausmarsch: It. WKO-Kür der zentralen Wettkämpfe
- Wertung der Kollektive (trifft nur für berufene zu):
- HP I richtiges und sauberes Spiel der geforderten Melodieinstrumente (Flöten, Hörner und Lyren)
- HP II richtiges und sauberes Spiel der geforderten Rhythmusinstrumente (kleine Trommel, große Trommel, Becken)
- HP III richtige und saubere Stabführung
- HP IV Reaktion des Zuges auf die Zeichen des Stabführers. Vorschriftsmäßige und saubere Kleidung und Ausrüstung sowie richtige Haltung der Instrumente, Tempo des Spieles, Einsatz und Abriß
- Abzugsbasis generell 10 Punkte
- Schwierigkeitsgrad wird mit 10 Punkten vorgegeben.
SPIELMANNSZÜGE / Nachwuchs — berufene Kollektive
Sonderklasse / Leistungsklasse I / Leistungsklasse II
analog Spielmannszüge / Erwachsene
SPIELMANNSZÜGE / Erwachsene — nichtberufene Kollektive
Leistungsklasse II
Flötenmarsch: „Castaldo“ und „Radetzky-Marsch“
Leistungsklasse III
Flötenmarsch: „Castaldo“ und „Radetzky-Marsch“
Allgemeine Klasse
Flötenmarsch: „Castaldo“ (1. und 2. Flöte)
Die Wertung für diese Kollektive (Kollektive des Sonderverbandes sowie nichtberufene) erfolgt entsprechend der WKO-Bezirksmeisterschaften.
SPIELMANNSZÜGE / Nachwuchs — nichtberufene Kollektive
Leistungsklassenbereich
Flötenmarsch: „Castaldo“ und „Radetzky-Marsch“
Allgemeine Klasse
Flötenmarsch: „Castaldo“ (1. und 2. Flöte)
FANFARENZÜGE / berufene Kollektive
Sonderklasse / Leistungsklasse I
- Boleropottpourri (gesetzt)
- Frisch voran
- Mit vereinten Kräften
von 2. und 3. wird ein Titel ausgelost.
Der gesamte Vortrag erfolgt in selbstgewählter Küraufstellung im Stand, mit individueller Stabführung entsprechend dem Charakter des Pottpourri-Titels sowie der DTSB-Stabführung bei B-Märschen.
Die Wertung der Kollektive wird nach der WKO-regionale Wettkämpfe vorgenommen.
Leistungsklasse II / Allgemeine Klasse
- Spartakiademarsch (LK II — Es)
- Sportler voran
- Potsdamer Dynamomarsch
- Marsch der Freundschaft
Nichtberufene Kollektive der Musikschau sowie des Sonderverbandes spielen entsprechend ihrer Klasse das Programm lt. WKO mit den aufgeführten 4 Pflichttiteln.
SCHALMEIENKAPELLEN — berufene Kollektive
Die berufenen Kollektive spielen die Sportfestmusik
SCHALMEIENKAPELLEN — nichtberufene Kollektive
Sonderklasse / Leistungsklasse
- Fichtemarsch
- Soldatengruß
- Endspurt
Allgemeine Klasse
- Endspurt
- Spartakus
POKAL des ZMS 1983
- Radetzky-Marsch mit Fußmarsch
- Mit vereinten Kräften (Horn und Flöte)
KOMMISSION TECHNIK