Der Tambour/Ausgabe 1975 06

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7. Jahrgang, Ausgabe Juni 1975

Scan der Original-Ausgabe als PDF

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Solidarität geht weiter

IN GROSSE FORM steigerten sich die Mädchen und Jungen des Fanfarenzuges der BSG STAHLWERK HETTSTEDT beim „Aufstiegsturnier“ in Hoyerswerda. Der 3. Platz läßt für die kommenden Jahre einiges von diesem Kollektiv erwarten.

RERIK — Im Verlauf des diesjährigen Trainingslagers des „Zentralen Fanfarenzuges“ bekundeten die Mädchen und Jungen (überwiegend noch schulpflichtig) ihre Solidarität mit den um ihre Freiheit kämpfenden Völker und spendeten einen Solidaritätsbetrag von 95 Mark.

Zu Begegnungen der Freundschaft kam es in Rerik, als anläßlich des 30. Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus der „Zentrale Fanfarenzug“ in einem Objekt der Sowjetarmee einen musikalischen Dankesgruß entbot.

Die sowjetischen Freunde erwiderten diesen Gruß zwei Tage später mit ihrer „Beatgruppe“ in der Sportschule.

BM 1975 in Wort und Bild

BERLIN — Um allen Sportfreundinnen und Sportfreunden einen geschlossenen Überblick zu den stattgefundenen Bezirksmeisterschaften 1975 zu geben, haben wir uns entschlossen, über alle Wettkämpfe und ihre Ergebnisse erst in der Juliausgabe in Wort sowie Bild zu berichten. Damit sind bessere Vergleiche möglich und eine ausführlichere Berichterstattung gegeben.

Bravo, Spielleute aus Potsdam und Halle

HALLE/Saale — Mit beeindruckender Disziplin, hoher Einsatzbereitschaft und guten musikalischen Leistungen vertraten die Mitglieder des Fanfarenzuges der SG DYNAMO POTSDAM-STADT und des BEZIRKSSPIELMANNSZUGES HALLE während der großen Kampfdemonstration der Jugend, anläßlich des III. Festivals der Jugend der UdSSR und der DDR, unsere Spielleutebewegung. Während Potsdam den Block der Sportler anführte, beschlossen die Hallenser Spielleute diesen begeistert aufgenommenen Komplex der Kampfdemonstration.

Einige Worte in eigener Sache

BERLIN — Aus vielen Sektionen erreichen uns immer wieder Anfragen, warum die Auslieferung des „tambour“ so spät erfolgt. Wir können dazu nur erklären, daß die Ursachen auf drucktechnischem Gebiet liegen.

Von uns werden die erforderlichen Unterlagen zum vorgegebenen Termin an die Druckerei geliefert. Leider ergeben sich durch den Versand der Korrektur und die Postlieferung der fertigen Zeitung von Döbeln nach Berlin und einige Terminüberschreitungen in der Druckerei Verzögerungen, die wir leider nicht beeinflussen können.

Wir bitten deshalb alle Leser um das notwendige Verständnis.

Anerkennung für hohe Leistungen auf allen Gebieten

LUCKENAU — Im Rahmen der diesjährigen Bezirksmeisterschaften des Chemiebezirkes, die in Luckenau ausgetragen wurden, konnte die Schalmeienkapelle der BSG AKTIVIST LUCKENAU durch den DTSB-Bezirksvorstand Halle mit der „Ehrennadel des DTSB der DDR“ in Silber ausgezeichnet werden. Damit wurden die kontinuierliche gesellschaftliche Tätigkeit und die hohen musikalischen Leistungen des Kollektivs anerkannt.

Am 21. Juni feierte die Schalmeienkapelle der BSG Aktivist Luckenau ihr 25. Gründungsjubiläum. Wir möchten diesem Kollektiv an dieser Stelle herzliche Glückwünsche übermitteln, für die bisherigen Leistungen danken und weiterhin viel Erfolg wünschen.

Letzte Meldung

BERLIN — Die Kommission Kampfrichter für die „DDR-Meisterschaften“ der Spielmannszüge/Erwachsene in Mühlhausen:

Unter Leitung des HKR Hans Brückner fungieren im

HP I: F. Hippe, K.-H. Grützmacher, W. Koch, R. Fräderich, R. Kammlott, P. Knape.

HP II: B. Neumann, R. Berniet, R. Wesemeier, J. Heyder.

HP III: G. Hofmann, D. Liedtke, R. Schramm, R. Melle, P. Ahlborn.

HP IV: B. Sasse, W. Bleichrodt, J. Mingramm, E. Rümmler.

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Leipzig ‘77

Ein Sparschwein für Leipzig wäre gut geeignet

■ Erste Informationen zur finanziellen Regelung

■ Eigenaufkommen niedriger als zum letzten Fest

IM GESTALTERKOLLEKTIV unseres Übungsverbandes wurde in den zurückliegenden Monaten intensiv gearbeitet und nicht selten gab es heftige Diskussionen, wenn die, verständlicherweise unterschiedlichen Auffassungen, aufeinanderprallten. Am Ende stand jedoch immer ein von allen Beteiligten vertretbares Ergebnis.

Auf unserer heutigen Informationsseite „Leipzig ‘77“, wir wollen ja künftig immer an dieser Stelle das Neueste berichten, möchten wir die ersten konkreten Hinweise geben, die sich mit der finanziellen Regelung für die Mitglieder des „Übungsverbandes Musikschau“ befassen.

Um es vorweg zu nehmen, der persönliche Beitrag wird insgesamt niedriger sein als 1969.

Kleidung zu 30 Prozent des Herstellerabgabepreises

Jeder nach Leipzig zum Sportfest der DDR anreisende und an der Musikschau beteiligte Spielmann wird neu eingekleidet. Er erhält eine komplette weiße Spielleutegrundbekleidung mit dem erforderlichen Lederzeug und einen Trainingsanzug. Diese Bekleidungsgegenstände (über Farbe und Schnitt können wir erst im September 1975 nach der Miniaturschau berichten) sind käuflich zu erwerben. Dafür ist ein Preis zu zahlen, der 30 Prozent des Herstellerabgabepreises ausmacht und etwa (völlig unverbindlich) für eine komplette Garnitur mit Trainingsanzug 100 Mark beträgt.

Festbeitrag für die Zeit des Aufenthalts
AM MARKT, vor dem alten Rathaus der Messestadt, findet 1977 die traditionelle Fahnenweihe statt. Auch unsere Spielleute werden dort zu den Mitgestaltern gehören.

Wie zu allen bisherigen Sportfesten der DDR entrichten alle Mitgestalter einen Festbeitrag, der in seiner Höhe unterschiedlich ist. Nach bisherigen Mitteilungen beläuft er sich für Erwachsene auf 35,— M sowie für Kinder, Lehrlinge und Studenten auf 25,— M.

Dieser Festbeitrag ist für das Teilnehrnerheft zu entrichten, mit dem jeder Besitzer täglich seine Vollverpflegung empfangen, alle öffentlichen Verkehrsmittel der Stadt Leipzig kostenlos nutzen und die stattfindenden Kultur- bzw. Sportveranstaltungen bei freiem Eintritt besuchen kann.

Ganz sicher wird der eine oder andere erstmal über das zu entrichtende Geld verwundert sein. Doch wenn man den Gegenwert in Betracht zieht, dann erscheint der zu leistende Beitrag minimal.

Noch sind es 25 Monate bis zum Juli 1977 — Zeit also, um regelmäßig etwas zu sparen. Däs oben genannte Sparschwein für Leipzig wäre sicher eine wertvolle Hilfe für jeden.

Auf der Suche nach neuen Ausbildungsformen

■ Komission Nachwuchs mit Blick auf 1977

■ Beste Vorbereitungsmethoden allseitig auswerten

Um einen zentralen Klangkörper qualitativ ausbilden zu können, benötigt man Übungsleiter. Diese Sportfreunde fand die Leitung des „Zentralen Nachwuchsspielmannszuges des DTSB der DDR“ jährlich in den Trainingslagern, jedoch wechselten sie ständig und somit auch das Niveau in der Ausblldung.

Die Bildung eines ständigen Übungsleiterkollektivs war das erste Ziel der sich neu konstituierenden Kommission Nachwuchs im Vorjahr. Eine „Zentrale Übungsleitergruppe“ wurde 1974 aus erfahrenen Übungsleitern für das Trainingslager Weißwasser berufen. Den jungen Übungsleitern fehlte es aber an allseitiger Perfektion, deshalb wurde zur Kommissionssitzung im März. 1975 ein Weiterbildungslehrgang für die Sportfreunde beschlossen.

12 Übungsleiter der „ZÜG“ wurden nach Rerik eingeladen und weitergebildet.

Der Leiter der „ZÜG“, Sportfreund Neumann, war dienstlich verhindert und konnte die praktische Ausbildung am Instrument nicht übernehmen. Für ihn sprang Sportfreund Rolf Melle (BSG Medizin Mühlhausen) ein. Sportfreund Lorenz führte die theoretische Ausbildung durch.

Fazit dieses Lehrgangs:

  • Vier Übungsleiter ohne bisherigen Nachweis wurden zu Übungsleitern der Stufe I qualifiziert.
  • Das musikalische Pflichtrepertoire 1975 wurde durchgearbeitet, eingeschlichene Fehler beseitigt.
  • Fragen der Wettkampfordnung sowie ihre Zusätze wurden in Vorbereitung auf die Wettkampfsaison besprochen und erläutert.
  • Alle Sportfreunde wurden mit der neuen Stabführung des „Ausbildungs-ABC“ vertraut gemacht und fungierten in einer Lehrprobe selbst als Stabführer.
  • Beim gemeinsamen Spiel im Ostseebad

Fortsetzung auf Seite 5

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Erster Saisonsieg ging nach Elsterberg

■ Erstes „Aufstiegsturnier“ der Fanfaren mit beachtlichem Niveau

■ Erfahrungen der Weltfestspiele setzten sich durch

■ Überraschender 2. Platz für Hoyerswerdaer Fanfaren

Hoyerswerda, eine der modernsten und jüngsten Städte unserer Republik war Gastgeber für den ersten Wettkampf der Spielleute in der Saison 1975. Gleichzeitig war diese Veranstaltung eine Art Premiere, denn zum ersten Mal trugen die Fanfarenzüge des DTSB der DDR ein offizielles „Aufstiegsturnier“ aus.

KLEIN, ABER OHO — diese Feststellung trifft voll und ganz für den Sieger des Wettkampfes zu. Denn mit nur 25 Aktiven wurde ein beachtlicher Sieg erkämpft.

Was die fleißigen Helfer um Sportfreund Hans-Dieter Kjesa auf dem Gebiet der Organisation in aufwendiger und lobenswerter Tätigkeit zum Wohle der angereisten Kollektive vorbereitet hatten, versuchten alle Klangkörper mit guten musikalischen Leistungen zu danken. Und man muß sagen, der Dank fiel überraschend positiv aus.

EIN MEETING am Vorabend des Wettkampfes sorgte auf dem Platz vor dem bekannten Centrum-Warenhaus der Stadt für die richtige Einstimmung. Zahlreiche Zuschauer waren zu abendlicher Stunde gekommen, um die erste Visitenkarte der Gäste entgegenzunehmen und eventuell die Chancen des Lokalmatadoren abzuwägen.

Trotz teilweiser strapazenreicher Anreise zeigten sich die Fanfarenzüge aus Berlin, Elsterberg, Hettstedt und Hennigsdorf in guter Verfassung und gaben Proben ihres Könnens.

AM WETTKAMPFTAG, die Freunde aus Wolfersdorf waren am Morgen angereist, strahlte die Sonne und gab der Veranstaltung das würdige Gepräge.

Nach dem Aufmarsch der sechs startenden Fanfarenzüge begrüßte der Bürgermeister von Hoyerswerda, Genosse Naumann, alle Aktiven und Zuschauer auf das herzlichste. Er führte in seinen Worten u. a. aus, daß dieses Aufstiegsturnier ein wertvoller kultur-politischer Beitrag im Rahmen der Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Befreiung vom Hiltlerfaschismus sei und er allen Sportfreundinnen und Sportfreunden danke, daß sie der Einladung gefolgt seien.

Nach dem Probedurchgang, ausgeführt vom Fanfarenzug der BSG Fortschritt Hoyerswerda, begann der Wettkampf um den Platz in der Leistungsklasse I mit dem Pflichtvortrag der BSG Einheit Wolfersdorf.

WÄHREND DER PFLICHT zeigte sich, daß fast alle Kollektive in den zurückliegenden Monaten einen beachtlichen Qualitätssprung vollzogen haben. Das traf besonders auf Hettstedt und Hoyerswerda zu, die mit ihrer Plazierung nach dem ersten Durchgang für Gesprächsstoff sorgten.

Das Trainingslager der Allgemeinen Klasse und LK II im Februar 1975 in Leipzig, war dafür als vorrangige Ursache anzusehen, was nicht heißen soll und darf, der Fleiß und die Mühen innerhalb der Kollektive wären nur sekundär zu sehen.

DER KNAPPE AUSGANG der Pflicht ließ für den Nachmittag beim Kürvortrag viel Spannung erwarten.

Als Sieger kamen noch vier Kollektive in Betracht, die kaum 2 Punkte untereinander getrennt waren.

Auch im II. Durchgang konnte das gestiegene Leistungsvermögen nachgewiesen werden. Wenn auch nicht bei allen Kollektiven, so zeigten sich in den Programmen Einfallsreichtum und vor allem der Mut zum Risiko. Sollte es diesem und jenem Kollektiv gelingen, den eigenen Vortrag durch Sauberkeit im Blasen und Trommeln zu „überarbeiten“, dann sind im nächsten Jahr bestimmt noch einige Punkte mehr drin, als diesmal in Hoyerswerda.

DIE ERWARTUNGEN weit übertroffen und damit alle Prognosen auf den Kopf gestellt, haben die Mitglieder des gastgebenden Fanfarenzuges mit ihrem 2. Platz. Immerhin waren sie der einzige Starter der Allgemeinen Klasse.

MIT ELSTERBERG, dem Fanfarenzug der BSG Einheit, hat das ausgeglichenste, aber auch zahlenmäßig kleinste Kollektiv den Sieg erkämpft. Ganz sicher spielten hier die Erfahrungen eine Rolle, die der größere Teil der Aktiven im „ÜV Musikschau“ zu den X. Weltfestspielen erworben hat, doch auch die Vielseitigkeit und der Drang nach Neuem zahlte sich aus. Fortsetzung auf Seite 4

GESAMTERGEBNIS
1. BSG Einheit Elsterberg 40.65 P.
2. BSG Fort. Hoyerswerda 40.23 P.
3. BSG Stahl Hettstedt 38.65 P.
4. BSG Stahl Hennigsdorf 35.35 P.
5. BSG Einheit Wolfersdorf 30.30 P.
6. BSG Tiefbau Berlin
(vorm. Prenzlauer Berg)
27.86 P.

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