Landsknechtstrommel: Unterschied zwischen den Versionen
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Bei der Landsknechtstrommel handelt es sich um eine besondere Art der Militärtrommel. Zweifellig und mit ihrer in Relation zum Durchmesser sehr hohen Zarge, wird sie mittels eines Trageriemens seitlich links am Körper hängend getragen, was die traditionelle Stockhaltung erfordert. Der Trageriemen liegt auf der rechten Schulter auf und verläuft dann diagonal zur Trommel. Der Klang ist in der Tenorregion einzuordnen und unterscheidet sie deutlich vom Bass der Großen Trommeln. Sie funktioniert mit einer Leinenspannung, die zum einen das Fell hält und mit der sich zum anderen die Spannung und somit Tonhöhe verändern lässt. Aufgrund der durchgehenden Stricke lassen sich Schlag- und Resonanzfell nur bedingt getrtennt voneinander stimmen. Für gewöhnlich werden sie ohne Schnarrsaiten gespielt. Heutige Modelle haben die Leinen/Stricke oft nur noch als dekoratives Element und die Felle lassen sich mittels Stellschrauben wie bei anderen Trommelmodellen einzeln justieren. | Bei der Landsknechtstrommel handelt es sich um eine besondere Art der Militärtrommel. Zweifellig und mit ihrer in Relation zum Durchmesser sehr hohen Zarge, wird sie mittels eines Trageriemens seitlich links am Körper hängend getragen, was die traditionelle Stockhaltung erfordert. Der Trageriemen liegt auf der rechten Schulter auf und verläuft dann diagonal zur Trommel. Der Klang ist in der Tenorregion einzuordnen und unterscheidet sie deutlich vom Bass der [[Große Trommel|Großen Trommeln]]. Sie funktioniert mit einer Leinenspannung, die zum einen das Fell hält und mit der sich zum anderen die Spannung und somit Tonhöhe verändern lässt. Aufgrund der durchgehenden Stricke lassen sich Schlag- und Resonanzfell nur bedingt getrtennt voneinander stimmen. Für gewöhnlich werden sie ohne Schnarrsaiten gespielt. Heutige Modelle haben die Leinen/Stricke oft nur noch als dekoratives Element und die Felle lassen sich mittels Stellschrauben wie bei anderen Trommelmodellen einzeln justieren. | ||
In der DDR wurden sie bei den im DTSB organisierten Sport-Fanfarenzügen ausnahmslos durch Hochtrommeln (Tom-Toms) ersetzt, um vor allem die Bewegungsfreiheit der Musiker zu verbessern. Die parallel existierenden Fanfarenzüge in den Schulen oder ohne weiter reichende Organisation setzten Landsknechttrommeln bis zur Deutschen Wiedervereinigung (und der Auflösung dieser Schul-Fanfarenzüge) ein. Oft waren diese Instrumente Überbleibsel aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Aber auch die [[Trommelfabrik Weißenfels]] produzierte neue Stricktrommeln speziell für diese kleineren Fanfarenzüge bereits ab Werk mit FDJ oder JP Logo. | In der DDR wurden sie bei den im [[DTSB]] organisierten Sport-[[Fanfarenzug|Fanfarenzügen]] ausnahmslos durch [[Hochtrommel|Hochtrommeln]] (Tom-Toms) ersetzt, um vor allem die Bewegungsfreiheit der Musiker zu verbessern. Die parallel existierenden Fanfarenzüge in den Schulen oder ohne weiter reichende Organisation setzten Landsknechttrommeln bis zur Deutschen Wiedervereinigung (und der Auflösung dieser Schul-Fanfarenzüge) ein. Oft waren diese Instrumente Überbleibsel aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Aber auch die [[Trommelfabrik Weißenfels]] produzierte neue Stricktrommeln speziell für diese kleineren Fanfarenzüge bereits ab Werk mit [[FDJ]] oder JP Logo. | ||
In Westdetuschland und Europa hat sich die Landsknechtstrommel bei traditionellen Fanfarenzügen als am weitesten verbreitetes Schlaginstrument durchgesetzt und wird bis heute genutzt. Eine beliebte Verzierung ist das „Flammendesign“ auf dem Trommelkorpus. | In Westdetuschland und Europa hat sich die Landsknechtstrommel bei traditionellen Fanfarenzügen als am weitesten verbreitetes Schlaginstrument durchgesetzt und wird bis heute genutzt. Eine beliebte Verzierung ist das „Flammendesign“ auf dem Trommelkorpus. |
Aktuelle Version vom 2. Mai 2025, 10:48 Uhr
Die Landsknechtstrommel (oder auch Stricktrommel) ist eine Sonderform der Tenortrommel. Die Weite beträgt 40 bis 50 cm, die Höhe hingegen 60 bis 80 cm, manche Modelle sogar einen Meter.


Bei der Landsknechtstrommel handelt es sich um eine besondere Art der Militärtrommel. Zweifellig und mit ihrer in Relation zum Durchmesser sehr hohen Zarge, wird sie mittels eines Trageriemens seitlich links am Körper hängend getragen, was die traditionelle Stockhaltung erfordert. Der Trageriemen liegt auf der rechten Schulter auf und verläuft dann diagonal zur Trommel. Der Klang ist in der Tenorregion einzuordnen und unterscheidet sie deutlich vom Bass der Großen Trommeln. Sie funktioniert mit einer Leinenspannung, die zum einen das Fell hält und mit der sich zum anderen die Spannung und somit Tonhöhe verändern lässt. Aufgrund der durchgehenden Stricke lassen sich Schlag- und Resonanzfell nur bedingt getrtennt voneinander stimmen. Für gewöhnlich werden sie ohne Schnarrsaiten gespielt. Heutige Modelle haben die Leinen/Stricke oft nur noch als dekoratives Element und die Felle lassen sich mittels Stellschrauben wie bei anderen Trommelmodellen einzeln justieren.
In der DDR wurden sie bei den im DTSB organisierten Sport-Fanfarenzügen ausnahmslos durch Hochtrommeln (Tom-Toms) ersetzt, um vor allem die Bewegungsfreiheit der Musiker zu verbessern. Die parallel existierenden Fanfarenzüge in den Schulen oder ohne weiter reichende Organisation setzten Landsknechttrommeln bis zur Deutschen Wiedervereinigung (und der Auflösung dieser Schul-Fanfarenzüge) ein. Oft waren diese Instrumente Überbleibsel aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Aber auch die Trommelfabrik Weißenfels produzierte neue Stricktrommeln speziell für diese kleineren Fanfarenzüge bereits ab Werk mit FDJ oder JP Logo.
In Westdetuschland und Europa hat sich die Landsknechtstrommel bei traditionellen Fanfarenzügen als am weitesten verbreitetes Schlaginstrument durchgesetzt und wird bis heute genutzt. Eine beliebte Verzierung ist das „Flammendesign“ auf dem Trommelkorpus.
Geschichte
Die Landsknechtstrommel hatte sich im 15. Jahrhundert aus der Spielmannstrommel oder Kleinen Trommel entwickelt, einer kleinen, hölzernen Zylindertrommel mit zwei Fellen und mehreren Schnarrsaiten, die an einer Schlaufe vom Arm des Spielers hing, nur mit einer Hand angeschlagen wurde, während die andere Hand eine Flöte spielte. Da der Klang der Spielmannstrommel leise war – das Instrument musste leicht zu tragen und daher klein sein – fing man im 15. Jahrhundert an, diese Trommeln immer größer und klangstärker zu bauen, um sie auch für militärische Zwecke einsetzen zu können. Denn die Hauptaufgabe der Landsknechtstrommel war es, Signale zu geben und den Marschier-Rhythmus zu markieren. Einzel-, Doppelschläge und Wirbel gehörten bereits zum üblichen Repertoire an Schlagtechniken.