Der Tambour/Ausgabe 1970 05: Unterschied zwischen den Versionen
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=== Disziplin und hohes Niveau schon vor dem ersten Stabzeichen === | |||
'''■ Eine kritische Betrachtung vor Apolda und Rostock''' | |||
'''■ Konsequente Entscheidung des Sekretariats''' | |||
'''Nach einer Unterbrechung von 24 Monaten, bedingt durch die anstrengenden Vorbereitungen zum V. Turn- und Sportfest der DDR in Leipzig, werden in diesem Jahr wieder Meisterschaften der Spielleute vom Bezirk bis zur „Meisterschaft der DDR“ veranstaltet.''' | |||
'''Geht man von dem relativ langen Zeitraum der Vorbereitungen aus, müßte angenommen werden, daß alle Kollektive ein ansprechendes Programm einstudiert haben und mit hohen Schwierigkeitsgraden auftreten. Betrachten wir unter diesem Aspekt die beiden Hauptveranstaltungen der Spielmannszüge.''' | |||
[[Datei:DerTambour1970-5-3-1.png|mini|'''Recht erfolgverheißend war im Sportjahr 1968 der Auftritt des Spielmannszuges von der BSG CHEMIE GERABERG bei den Bezirksmeisterschaften in Gotha. Das damals noch recht junge Kollektiv ließ alle Erwartungen für die Zukunft offen. Am 12. Juni 1970, wenn es im heimatlichen Bezirk erneut um Bezirksmeisterehren geht, sollten die Geraberger auf alle Fälle weiter vorn zu erwarten sein. Wie es überhaupt dem Bezirk Suhl zu wünschen wäre, daß er endlich mit seinen Kollektiven einen Sprung in die höheren Leistungsklassen schafft.''']] | |||
Apolda erlebt die „Meisterschaft der DDR 1970“ für die Sonderklasse. | |||
Ein Blick in die eingereichten Märsche gibt Auskunft, daß ihr Niveau als sehr niedrig einzuschätzen ist. | |||
Nur ein Zug, BSG Medizin Mühlhausen, bringt zwei neue Märsche in seinem Repertoire mit in die Strickwarenstadt. Vier weitere Kollektive haben je einen noch nicht gehörten Marsch einstudiert. Alle anderen Spielmannszüge treten mit ihrem alten Programm in der Kür auf. | |||
So sieht es in der Sonderklasse, vom musikalischen Standpunkt betrachtet, aus. Kein Ruhmesblatt, sondern ein ernstes Zeichen, in Zukunft seitens der Fachkommission stärker einzuwirken. | |||
In der Leistungsklasse I kann von besserer Vorbereitung in dieser Beziehung berichtet werden. Hier sind es drei Kollektive, BSG Aufbau Rathenow, SG Mittenwalde und BSG Aufbau Gernrode, die neue Märsche zu Gehör bringen. Der Durchschnitt des Schwierigkeitsgrades beträgt dabei in der Kür 3,9 (Sonderklasse 4,18) und gibt Anlaß zu berechtigten Hoffnungen. | |||
Ein wichtiges Wort zu den technisch-organisatorischen Belangen. | |||
Die Ausschreibungen sind allen Spielmannszügen beider Klassen rechtzeitig zugegangen, um alle Termine zentralerseits in den Griff zu bekommen. Nur dadurch ist ein reibungsloser Ablauf aller Veranstaltungen möglich. | |||
Doch auch hier muß gesagt werden, daß wie 1968, ein Teil der Verantwortlichen in den Zügen die Festlegungen nicht einhält oder gar ignoriert. Das erfordert einen imensen Aufwand an zusätzlicher | |||
Fortsetzung auf Seite 5 | |||
=== Startfolge fürApolda und Rostock ausgelost === | |||
'''In Anwesenheit der Zentralen Spielleutekommission und der Vorsitzenden der Bezirksspielleutekommissionen wurden in Berlin-Grünau die Auslosungen für die Meisterschaften der DDR“ und das „Aufstiegsturnier zur Sonderklasse“ der Spielmannszüge LK I vorgenommen.''' | |||
'''Sportfreundin Annelies Bodenstein und Sportfreund Günter Schlaefke spielten Fortuna und ermittelten nachfolgende Startreihenfolge (betrifft jeweils nur den ersten Durchgang):''' | |||
'''SONDERKLASSE''' | |||
BSG Traktor Zabeltitz | |||
<br />BSG Chemie Rodleben | |||
<br />BSG Aufbau-Elbe Magdeburg | |||
<br />BSG Mansfeldkombinat | |||
<br />BSG Stahl Brandenburg | |||
<br />BSG Stahl Megu Leipzig | |||
<br />BSG Motor Lauchhammer Ost | |||
<br />BSG Medizin Mühlhausen | |||
<br />BSG Traktor Luisenthal | |||
<br />BSG Aufbau Brandenburg | |||
<br />BSG Motor Zeitz | |||
<br />BSG Traktor Taucha | |||
<br />SG Dynamo Halle | |||
<br />BSG Motor Treuenbrietzen | |||
<br />BSG Stahl Hettstedt | |||
'''LEISTUNGSKLASSE I''' | |||
BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt | |||
<br />BSG Traktor Hirschfelde | |||
<br />BSG Aufbau Gernrode | |||
<br />BSG Aufbau Rathenow | |||
<br />SG Rothenthal | |||
<br />BSG Motor Stralsund | |||
<br />TSG Wismar | |||
<br />SG Oberlichtenau | |||
<br />SG Mittenwalde | |||
<br />BSG Robotron Radeberg | |||
<br />TSG Empor Dahme | |||
<br />BSG Motor Altenburg | |||
<br />BSG Einheit Wurzen | |||
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Version vom 24. September 2024, 08:30 Uhr
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3. Jahrgang, Ausgabe Mai 1970
Scan der Original-Ausgabe als PDF
Seite 1
Wir Sportler kämpfen für Frieden und Sozialismus!
Wir stärken unsere Deutsche Demokratische Republik!
Meisterschaftsauftakt 1970 in Neubrandenburg
Der Auftakt für die diesjährigen Meisterschaften der Spielleute des DTSB erfolgte am 9. Mai in Neubrandenburg.
Die Klangkörper der Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg kämpften um erste Punkte und Bezirksmeistertitel.
Während es für die Kollektive der Leistungsklasse 1 um die Startberechtigung für das „Aufstiegsturnier zur Sonderklasse“ ging, sind die erreichten Punktzahlen der anderen Leistungsklassenvertreter entscheidend für den Aufstieg, oder auch Abstieg, in die nächstfolgende Leistungsklasse.
Am 21. Juni wird klar sein, ob die vorgelegten Punkte von den Friedlander, Barther oder anderen Spielleuten ausreichen, um die Nase vorn zu haben.
Neubrandenburg machte deutlich, daß in diesem Jahr besonders hart um jeden Zehntelpunkt gerungen wird, und die Meisterschaften ein erneuter Beweis des angestiegenen Niveaus innerhalb der letzten Monate sind. Ergebnisse finden Sie auf der Seite 5 dieser Ausgabe.
Letzte Meldung

BERLIN — Die Delegationsleitung „Spielleute“ zur III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR in Berlin hat in Absprache mit dem Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission beschlossen, die Spielmannszüge der BSG AUFBAU RATHENOW, SG MITTENWALDE, TSG EMPOR DAHME, BSG EINHEIT WURZEN und BSG DEFA BABELSBERG aus der „Delegation Spielleute“ abzuberufen.
Seitens der Kollektive bzw. ihrer Leitungen wurden die Meldetermine zur Spartakiade erheblich überschritten oder gar nicht akzeptiert und außerdem von zwei Kollektiven keine Vertreter zur angesetzten Einweisung aller Zugleiter (ohne Entschuldigung) delegiert.
In diesem Zusammenhang wird die Berufung des DTSB-FZ BSG Fortschritt Teichwolframsdorf und des Pionierspielmannszuges der SG Oberlichtenau offiziell bekannnt gegeben.
Nachruf
Am 14. Mai 1970 verstarb im Alter von 45 Jahren, für uns alle völlig unerwartet, der stellvertretende Vorsitzende für Kultur und Bildung der Zentralen Spielleutekommission, Sportfreund
Walter Ludwig
Mit seinem Tod verliert die Spielleutebewegung des DTSB einen aktiven und unermüdlichen Funktionär, der seine ganz Kraft in die qualitative Weiterentwicklung unserer Bewegung stellte.
Als aktiver Spielmann in Pulsnitz war er seinen Sportfreunden ebenso Vorbild, wie als Mitglied der Zentralen Spielleutekommission, in der Sportfreund Walter Ludwig stets vom parteilichen Standpunkt an die Lösung der Aufgaben heranging und sich großes Vertrauen erworben hatte.
Wir erfüllen sein Vermächtnis, indem wir ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Seite 2
republik-rundschau

STARTBFRECHTIGUNG ENTZOGEN
Berlin — Auf Beschluß des Sekretariats der Zentralen Spielleutekommission wurde den Spielmannszügen der BSG MOTOR KÖTHEN und der BSG ABUS DESSAU die Startberechtigung für das „Aufstiegsturnier zur Sonderklasse“ in Rostock entzogen.
Beide Kollektivleitungen haben trotz mehrfacher Anmahnungen ihre Startmeldungen nicht abgegeben und sich damit gegen die Wettkampfordnung der Spielleute des DTSB vergangen.
LEISTUNGEN GEWÜRDIGT
Karl-Marx-Stadt — Anläßlich des 1. Mai 1970 wurden Mitglieder des Spielmannszuges der BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt mit Ehrennadeln des DTSB ausgezeichnet. Sportfreund Tankkred BÖHME erhielt für seine Verdienste in der Spielleutebewegung auf technischem Gebiet die „Ehrennadel des DTSB in Gold.“
Die Sportfreunde Rolf HUBER, Günter GABLER und Jörg SCHEIBNER wurden mit der „Ehrennnadel des DTSB in Bronze“ geehrt.
Unser Glückwunsch gilt diesen Sportfreunden, verbunden mit dem Wunsch, daß sie auch weiterhin ihre ganze Kraft der Spielleutebewegung des DTSB widmen.
RECHTZEITIG BESCHAFFEN
Leipzig — Alle an der Spartakiade beteiligten Kollektive werden nochmals gebeten, im DTSB-Materiallager Leipzig die fehlende weiße Grundbekleidung zu kaufen. Außer den kleinen Kindergrößen sind alle Konfektionsgrößen augenblicklich am Lager. Die fehlenden Sachen werden in den nächsten Tagen angeliefert.
Erfolgreicher Lehrgang der Techniker für Schalmeien
An der Sportschule Halberstadt trafen sich in unmittelbarer Vorbereitung auf die diesjährigen Wettkämpfe die verantworlichen Techniker der Schalmeienkapellen des DTSB.
In zielstrebiger Arbeit waren die Sportfreunde bemüht, auch mit diesem Lehrgang weitere Grundlagen für die qualitativ bessere Ausbildung in den einzelnen Kollektiven zu schaffen.
Wie positiv sich die vorangegangenen Lehrgänge auswirkten zeigte sich in Luckenau und Berlin. Unsere Sportfreunde in den Schalmeienkapellen befinden sich auf dem Weg nach vorn.
Mit Konsequenz die Ursachen suchen und richtig auswerten
Gewiß liegen hinter allen Spielleuten des DTSB schöne erfolgreiche Einsätze, die dazu beigetragen haben, das Ansehen der Spielleutebewegung des DTSB zu stärken. Doch dürfen sie keineswegs Anlaß zur Bequemlichkeit und Zufriedenheit geben.
Keine neue Feststellung, die mit diesen Zeilen offeriert wird, aber eine Tatsache, die nicht genug an die Spitze aller weiteren Überlegungen und Handlungen gestellt werden kann.
In dieser Ausgabe unseres „der tambour“ wird in einigen Fällen von recht harten, aber notwendigen Entscheidungen geschrieben. Sie wurden erforderlich, weil sich Kollektive bzw. ihre Leitungen nicht an terminliche Festlegungen hielten oder eine unbefriedigende Erfüllung anderer wichtiger Aufgaben zu verzeichnen war.
Die zuständigen DTSB-Bezirksvorstände sowie die Bezirksspielleutekommissionen wurden von uns über die Maßnahmen informiert und gebeten, diesen Leitungen die notwendige Unterstützung bei der Festigung der Kollektive und ihrer Leitungen zu geben. Von den Sportfreunden der betreffenden Züge erwarten wir ebenfalls eine klare und sachliche Haltung mit kritischer Konsequenz, damit aus den Fehlern gelernt und für die Zukunft zielgerichteter gearbeitet werden kann.
Ein anderes Beispiel, das seine Ursachen aber in gleicher Richtung besitzt, ist das Fernbleiben einiger Kollektive von zentralen Wettkämpfen. So sagte die Leitung der Schalmeienkapelle BSG LOK STAHLBAU DESSAU die Teilnahme der Kapelle an der „1. DDR-Bestenermittlung“ in Luckenau aus technischen Gründen ab, weil einige Sportfreunde erkrankt waren. Ist das die echte Ursache, oder hat man sich in Dessau nur zu wenig um den Nachwuchs bemüht, wie in Rodleben? Denn der Spielmannszug der BSG CHEMIE RODLEBEN hat seinen Start zur Meisterschaft der DDR“ in Apolda ebenfalls abgesagt. Auch hier spielen „technische Gründe“ eine Rolle. Fakt ist, daß beide Kollektive mit ihrer Absage die höchste Leistungsklasse verlieren und absteigen. Ist die Ursache nun wirklich in technischen Schwierigkeiten zu suchen oder gibt es andere Probleme? Die Leitungen der Kollektive sollten hier nicht mit verbundenen Augen an die Klärung gehen.
B. S.
Seite 3
Disziplin und hohes Niveau schon vor dem ersten Stabzeichen
■ Eine kritische Betrachtung vor Apolda und Rostock
■ Konsequente Entscheidung des Sekretariats
Nach einer Unterbrechung von 24 Monaten, bedingt durch die anstrengenden Vorbereitungen zum V. Turn- und Sportfest der DDR in Leipzig, werden in diesem Jahr wieder Meisterschaften der Spielleute vom Bezirk bis zur „Meisterschaft der DDR“ veranstaltet.
Geht man von dem relativ langen Zeitraum der Vorbereitungen aus, müßte angenommen werden, daß alle Kollektive ein ansprechendes Programm einstudiert haben und mit hohen Schwierigkeitsgraden auftreten. Betrachten wir unter diesem Aspekt die beiden Hauptveranstaltungen der Spielmannszüge.

Apolda erlebt die „Meisterschaft der DDR 1970“ für die Sonderklasse.
Ein Blick in die eingereichten Märsche gibt Auskunft, daß ihr Niveau als sehr niedrig einzuschätzen ist.
Nur ein Zug, BSG Medizin Mühlhausen, bringt zwei neue Märsche in seinem Repertoire mit in die Strickwarenstadt. Vier weitere Kollektive haben je einen noch nicht gehörten Marsch einstudiert. Alle anderen Spielmannszüge treten mit ihrem alten Programm in der Kür auf.
So sieht es in der Sonderklasse, vom musikalischen Standpunkt betrachtet, aus. Kein Ruhmesblatt, sondern ein ernstes Zeichen, in Zukunft seitens der Fachkommission stärker einzuwirken.
In der Leistungsklasse I kann von besserer Vorbereitung in dieser Beziehung berichtet werden. Hier sind es drei Kollektive, BSG Aufbau Rathenow, SG Mittenwalde und BSG Aufbau Gernrode, die neue Märsche zu Gehör bringen. Der Durchschnitt des Schwierigkeitsgrades beträgt dabei in der Kür 3,9 (Sonderklasse 4,18) und gibt Anlaß zu berechtigten Hoffnungen.
Ein wichtiges Wort zu den technisch-organisatorischen Belangen.
Die Ausschreibungen sind allen Spielmannszügen beider Klassen rechtzeitig zugegangen, um alle Termine zentralerseits in den Griff zu bekommen. Nur dadurch ist ein reibungsloser Ablauf aller Veranstaltungen möglich.
Doch auch hier muß gesagt werden, daß wie 1968, ein Teil der Verantwortlichen in den Zügen die Festlegungen nicht einhält oder gar ignoriert. Das erfordert einen imensen Aufwand an zusätzlicher
Fortsetzung auf Seite 5
Startfolge fürApolda und Rostock ausgelost
In Anwesenheit der Zentralen Spielleutekommission und der Vorsitzenden der Bezirksspielleutekommissionen wurden in Berlin-Grünau die Auslosungen für die Meisterschaften der DDR“ und das „Aufstiegsturnier zur Sonderklasse“ der Spielmannszüge LK I vorgenommen.
Sportfreundin Annelies Bodenstein und Sportfreund Günter Schlaefke spielten Fortuna und ermittelten nachfolgende Startreihenfolge (betrifft jeweils nur den ersten Durchgang):
SONDERKLASSE
BSG Traktor Zabeltitz
BSG Chemie Rodleben
BSG Aufbau-Elbe Magdeburg
BSG Mansfeldkombinat
BSG Stahl Brandenburg
BSG Stahl Megu Leipzig
BSG Motor Lauchhammer Ost
BSG Medizin Mühlhausen
BSG Traktor Luisenthal
BSG Aufbau Brandenburg
BSG Motor Zeitz
BSG Traktor Taucha
SG Dynamo Halle
BSG Motor Treuenbrietzen
BSG Stahl Hettstedt
LEISTUNGSKLASSE I
BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt
BSG Traktor Hirschfelde
BSG Aufbau Gernrode
BSG Aufbau Rathenow
SG Rothenthal
BSG Motor Stralsund
TSG Wismar
SG Oberlichtenau
SG Mittenwalde
BSG Robotron Radeberg
TSG Empor Dahme
BSG Motor Altenburg
BSG Einheit Wurzen